Nach Gewalt in Manipur

Indiens Oberster Gerichtshof fordert Wiedergutmachung für Opfer

Die verheerenden Auswirkungen der Gewalt in Manipur im vergangenen Mai.
Zehntausende gehören zu den Betroffenen, die aufgrund der Gewaltausbrüche im indischen Bundesstaat Manipur im vergangenen Mai vertrieben wurden. Nun hat das Oberste Gericht in Indien die Regierung zum Handeln aufgefordert.

Im vergangenen Mai brach im indischen Staat Manipur ein ethnischer Konflikt aus, bei dem über Wochen hinweg Kirchen, aber auch Häuser und Autos, die überwiegend Christen gehörten, angegriffen und verbrannt wurden (Livenet berichtete). Dabei sollen über 120 Christen getötet, 4'500 Gebäude und Häuser von Christen verbrannt sowie etwa 400 Kirchen zerstört worden sein. Zwischen 50'000 und 70'000 Menschen – je nach Quelle – wurden durch die Gewalt vertrieben.

Wiedergutmachung gefordert

Nun hat der Oberste Gerichtshof von Indien entschieden, dass die Regierung die zerstörten Kirchgebäude identifizieren und wiederaufbauen soll. Zudem fordert er von der Regierung, dass eine Strategie erstellt wird, durch die denjenigen, deren Häuser zerstört wurden, geholfen werden kann.

Das Hilfswerk Open Doors stellte in einem Beitrag klar, dass zu beiden Seiten des Konflikts, sowohl unter der Mehrheit der Meitei, aber auch der Minderheit der Kuki, Christen gehören, die vom Konflikt betroffen sind.

Regierung kritisiert

Bereits kurz nach den ersten Angriffen wurde die Regierung scharf kritisiert, weil eine sofortige Reaktion ausblieb. Kritik kam damals auch von Seiten der EU (Livenet berichtete). Vor diesem Hintergrund ist es ein hoffnungsvolles Zeichen, dass sich der Oberste Gerichtshof so klar auf die Seite der Opfer stellt. Ob die Regierung diesen Forderungen aber nachkommt, bleibt abzuwarten.

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Datum: 15.01.2024
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Open Doors UK

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