Evangelium verbreitet sich in Afrika rasant
In einer detaillierten Präsentation über das globale Wachstum berichtete Jason Mandryk, dass Evangelikale 1960 nur rund acht Prozent der weltweiten Christenheit ausmachten. Heute seien es über 25 Prozent, so Mandryk, der als christlicher Forscher für «Operation World» tätig ist. Er schätzt, dass es weltweit zwischen 600 und 650 Millionen Evangelikale gibt.
«Wir sind viele… und wir werden mehr», sagte er. Das Wachstum sei auf mehrere Faktoren zurückzuführen; darunter natürliche Bevölkerungszunahme, Evangelisation und die «Evangelikalisierung» von Christen, die zuvor keiner evangelikalen Bewegung angehörten.
«Lebendig» und «rasch wachsend»
Etwa 70 Prozent aller Christen – viele davon Evangelikale – leben heute in Afrika, Asien und Lateinamerika, sagte Jason Mandryk. In Afrika gehe dieses Wachstum mit einer «rasanten Urbanisierung» einher, da viele Christen vom Land in die Städte ziehen.
Evangelikale Kirchen in Afrika seien «lebendig» und «rasch wachsend», sagte Mandryk. Ausserdem finde fast 70 Prozent des weltweiten christlichen Wachstums auf dem afrikanischen Kontinent statt – die Wachstumsraten dort seien «erstaunlich».
Zukunft des Christentums ist da
«Die Zukunft des Christentums ist bereits da – und sie ist schon seit 45 Jahren da», sagt Jason Mandryk. «Die Vorstellung, das Christentum oder der Evangelikalismus seien eine Religion des weissen Mannes, verschwindet zunehmend im Rückspiegel.»
Das schnelle Wachstum bedeute auch, dass «Jüngerschaft zu unseren obersten Prioritäten gehören muss». Das gleiche gelte für kirchliche Leiter.
Darüber hinaus sprach Mandryk das anhaltende Fehlen einer einheitlichen Definition des Begriffs evangelikal an. Neben einer «verwirrenden Vielzahl von Definitionen» werde der Begriff manchmal «unfair, ungenau oder sogar schädlich» verwendet.
Theologische Bildung ermöglichen
David Tarus von der «Association of Evangelicals in Africa» betonte, dass angesichts des anhaltenden Wachstums der Kirche auf dem afrikanischen Kontinent dringend ein besserer Zugang zu hochwertiger theologischer Bildung und pastoraler Ausbildung nötig sei.
Die Kirche dürfe «nicht darauf warten, dass Menschen zu unseren Ausbildungsstätten kommen, sondern muss die theologische Bildung zu den Gemeinden und in die Dörfer bringen», mahnte er.
Unter den Bäumen in den Dörfern
Bereits jetzt gebe es Bestrebungen, neben klassischen Studiengängen informelle Ausbildungsangebote zu schaffen, da die vierjährigen Programme für viele Pastoren zu zeitintensiv seien und daher «den Bedarf der wachsenden Kirche in Afrika nicht decken können».
Er nannte das Beispiel seines eigenen Vaters, der viele Gemeinden gegründet habe, obwohl er nie eine formale theologische Ausbildung erhalten hatte. Stattdessen sei er von Christen aus theologischen Ausbildungsstätten informell geschult worden – «unter den Bäumen» in den Dörfern «Wir müssen beginnen, neue Wege zu finden, solche Leiter zu fördern, denn genau auf solchen Führungspersönlichkeiten baut die Kirche auf», sagte David Tarus weiter.
Evangelium für alle bis 2033
Das Thema der Konferenz lautet «Das Evangelium für alle bis 2033». Dies hat seinen Ursprung in der Bibel, in Epheser Kapitel 2, in den Versen 13 bis 18 und spiegelt das Engagement der WEA wider, sicherzustellen, dass jeder Mensch innerhalb des nächsten Jahrzehnts die Möglichkeit hat, das Evangelium zu hören und darauf zu reagieren.
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Datum: 03.11.2025
Autor:
Xia-Maria Mackay / Daniel Gerber
Quelle:
Christian Today / gekürzte Übersetzung: Livenet