Als Sohn eines Thurgauer Obstproduzenten tut es mir bis tief in Innere weh, wenn ich sehe, wie die schönsten Apfel-, Birnen- und Quittenbäume, kaum dass sie herrlich geblüht haben, gerodet oder mit der Motorsäge brutal zurückgeschnitten werden. Es gibt Dörfer, in denen bis zur Hälfte der Bäume und Ziersträucher vom Feuerbrand befallen sind. Mit dem Auftrag der Behörden im Sack schreiten die Experten durch Obstanlagen und Privatgärten und entfernen gnadenlos, was Spuren dieser Krankheit trägt. Es geht nur noch um eines: Ausrotten, bevor sich die Seuche noch mehr ausbreitet. Abhauen, um den Rest zu retten! Die Radikalität dieses Vorgehens erinnert an die Geschichten und Aussagen von Jesus im Neuen Testament der Bibel. In der berühmten Bergpredigt sagte er einmal: "Wenn dich dein rechtes Auge verführt, dann reiss es heraus und wirf es weg! Besser, du verlierst eins deiner Glieder, als dass du heil und unversehrt in die Hölle geworfen wirst. Und wenn dich deine rechte Hand verführt, Böses zu tun, so hack sie ab und wirf sie weg! Es ist besser, ein Krüppel zu sein, als mit Haut und Haaren in die Hölle geworfen zu werden." (Die Bibel, Matthäus, Kapitel 5, Vers 29-30) Worum ging es da? Jesus hatte sich auf einen Berg gesetzt, weil eine grosse Menschenmenge zusammengekommen war. Er verkündigte ihnen, was Gott von seinem Volk erwartet. Dabei kam er auch auf die Zehn Gebote zu sprechen. "Wie ihr wisst", sagte er, "heisst es im Gesetz: 'Du sollst nicht die Ehe brechen!' Ich sage euch aber: Schon wer eine Frau mit begehrlichen Blicken ansieht, der hat im Herzen mit ihr die Ehe gebrochen." Dann folgt das Zitat vom Auge, das besser ausgerissen werden soll, wenn es verführen will. Zu radikal? Ja. So empfindet es vermutlich jeder Mensch. Es sind doch nur Gedanken. Wer kann sich da schon dagegen wehren bei der erotisch und oft sexistisch aufgeladenen Umgebung, die täglich auf uns einwirkt, virtuell durch Plakate, Film, Bilder, Internetseiten, aber auch durch die Menschen selbst, ihr verführerisches Äusseres, ihre Blicke, Gesten, Worte. Der Feuerbrand lauert. Die Bakterien infizieren uns schnell. Wir geben den Gedanken Raum, daraus entsteht ein Verlangen und - oft ist das Handeln, das Umsetzen dieser Gedanken, nicht mehr weit. "Es sind vielmehr unsere eigenen begehrlichen Wünsche, die uns immer wieder zum Bösen verlocken. Geben wir ihnen nach, dann folgt diesen Wünschen die böse Tat. Sie aber führt unweigerlich zum Tod", steht im Jakobsbrief (Kapitel 1, Vers 14-15). Zumindest zum Tod einer Beziehung. Um nicht in den Strudel dieses Schicksals zu geraten, gibt es nur eines: Den Feuerbrand ausreissen. Die Gedanken bewusst stoppen. Die Stricke der Versuchung bewusst abhauen. Vielleicht bei meinen Blicken auf der Strasse? Die Brandherde ersticken. Bei der Auswahl von Internetseiten oder DVDs? - Und wenn ich es zwar will, aber nicht schaffe? Da kommt die Gute Nachricht: Da ist einer, der die Feuerbrände des Lebens kennt und versteht. Jesus. Wer ihn ehrlich um Hilfe bittet, dem wird er sie nicht ausschlagen. Weiterführende Infos: Jesus näher kennenlernen Das Auge der Verführung
Nur schon der Gedanke
Der Feuerbrand lauert
Es gibt Hilfe
Datum: 31.05.2007
Autor: Fritz Herrli
Quelle: Jesus.ch