Zufälle, die unser Leben bestimmen

Bahngleis

War es nur ein "Zufall", dass das Baby der Bahnwärterfamilie seine Ankunft zu früh anmeldete? Dass es bei der Entbindung Schwierigkeiten gab und deshalb ein Arzt benötigt wurde? Kam der gestresste Vater "zufällig" auf die verrückte Idee den Expresszug anzuhalten? War es wirklich selbstverständlich, dass in diesem Zug ein Arzt sass? War es nicht vielmehr der exakte Ablauf eines wundersamen Planes?

Vor einigen Jahren ereignete sich diese wundersame Geschichte. Die Eisenbahnlinie Narvik-Stockholm führt weite Strecken durch einsames und unbewohntes Land. Vierzig Kilometer vom nächsten Dorf entfernt, lebte der Streckenwärter Larsen mit seiner jungen Frau Maria. Sie war ihm in diese einsame Gegend gefolgt, dafür war er ihr von Herzen dankbar. Immerhin verdiente er so ihren Lebensunterhalt. Obwohl sein Dienst eintönig war, tat er ihn gewissenhaft. Zweimal täglich fuhr hier der Expresszug durch, das war das Hauptereignis des Tages.

Nun hatte es seit einiger Zeit geregnet, so dass es überall Überschwemmungen gab. Doch das berührte Larsen weniger als die Tatsache, dass seine Frau einem freudigen Ereignis entgegen sah. Ein unglücklicher Zufall wollte es, dass die Wehen verfrüht einsetzten. Da kilometerweit keine ärztliche Hilfe zu finden war und Larsen seinen Posten nicht einfach verlassen durfte, war die Not in dem kleinen Blockhaus gross.

Gott wird uns helfen

Larsen hörte Marias Schmerzensschreie. Er verwünschte seine Hilflosigkeit und schrie zu Gott. Was sollte er nur tun? In drei Minuten musste der Expresszug kommen. Da kam ihm plötzlich ein rettender Gedanke. Noch einmal stürzte er ins Zimmer und rief: "Maria, Gott wird uns helfen!".

In grosser Eile begab sich Larsen wieder in den Dienstraum. Er zitterte am ganzen Leibe als er dem Expresszug kurzerhand das Haltesignal gab. Larsen wurde leichenblass, als er die Lokomotive auf sich zukommen sah. Wie im Traum vernahm er das Zischen des abbremsenden Zuges. Der Lokomotivführer sprang aus dem ersten Wagen und schrie: "Was ist denn los?". Seine Augen vergrösserten sich als Larsen um einen Arzt für seine Frau bat. "Ja bist du denn wahnsinnig, deshalb den Expresszug auf offener Strasse zu stoppen! Man wird dich von deinem Posten jagen!", zürnte der Lokführer, "und ich muss Meldung erstatten!". Larsen erhob beschwörend beide Arme: "Tun Sie, was sie wollen. Ich brauche unbedingt einen Arzt." Sein Gesicht drückte einen solchen Schmerz aus, dass der zornige Zugführer plötzlich eine menschliche Regung verspürte und einwilligend die Achseln zuckte. Bebend und keuchend wankte Larsen durch die Wagen und rief nach einem Arzt. In einem Abteil des letzten Wagens meldete sich ein junger Mann. "Oh Herr", stöhnte Larsen mit tränenüberströmtem Gesicht, "drüben im Blockhaus stirbt meine Frau an ihrem ersten Kind. Bitte helfen Sie uns!"

Wunderbare Bewahrung

"Weinen Sie nicht", beruhigte der Arzt den furchtbar erregten Mann, "vielleicht ist noch nicht alles verloren." Der junge Schweizer Heinz Martin hatte in seiner Praxis schon viel Ungewöhnliches erlebt, aber dass man ihn auf offener Strecke in einem fremden Land aus dem Expresszug holen würde, um in einem einsamen Blockhaus Hebamme zu spielen, das hätte er sich nicht gedacht. Eine halbe Stunde später waren Frau und Kind gerettet. Larsen war gerade dabei den jungen Arzt mit Dankesworten zu überschütten, als das Telefon klingelte. Die aufgeregte Stimme des Stationschefs von Lulea gellte ihm ins Ohr. "Um Himmels willen, ist der Expresszug schon bei Ihnen vorbei? Nein. Wie? Sie haben ihn angehalten! Gottseidank, zehn Kilometer von Ihnen ist der Bahndamm eingebrochen!".

Es bestand die Gefahr einer furchtbaren Katastrophe. Dank dem "eigenwilligen" Handeln des Stationswärters Larsen, kam es zu einer wunderbaren Wende. Mutter und Kind sowie alles Zuginsassen wurden gerettet. Wer hat hier wohl die Fäden gezogen?

Gottes wundersames Wirken

Immer wieder kommt es im Leben vor, dass wir zu einem Stillstand gezwungen werden, sei es durch Krankheit, Unfall, den Verlust des Arbeitsplatzes oder sonst ein aussergewöhnliches Ereignis. Viele Male fragen wir uns dann: "Was soll das? Warum musste dies geschehen!" Oft erkennen wir den Hintergrund der Geschehnisse nicht. Doch hat alles seinen Sinn. Einst werden wir erkennen, warum Gott dies alles zuliess. So steht in der Bibel geschrieben (1. Korinther, Kapitel 8, Vers 2): " Die Erkenntnis bläht auf; aber die Liebe baut auf. Wenn jemand meint, er habe etwas erkannt, der hat noch nicht erkannt, wie man erkennen soll. Wenn aber jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt. " Darum geht es schlussendlich!

Quelle: NZZ/Jesus.ch

Datum: 09.02.2003

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