Pastoren riskieren Freiheit

Jeden Montag für Abedini in den Knast

Eine Gruppe Pastoren macht auf besondere Weise auf die Lage des im Iran verhafteten US-Geistlichen Saeed Abedini aufmerksam. Sie betet bis am 8. März jeden Montag vor dem Weissen Haus – in einer Zone, in der die Verhaftung droht.
Pastoren beten vor dem Weissen Haus für die Freiheit von Saeed Abedini.
Saeed Abedini

Pastor Saeed Abedini verbüsst wegen seinem christlichen Glauben eine achtjährige Haftstrafe im Iran. Abedini ist US-Bürger mit iranischen Wurzeln. Nun haben amerikansiche Pastoren begonnen, vor dem Weissen Haus zu beten, mit dem Risiko verhaftet zu werden. Sie sagen, dass die Zeit reif ist, für die Glaubensfreiheit in der ganzen Welt aufzustehen, berichtet «urbanchristiannews». 

«Teil unserer Pflicht als Pastoren ist nicht einzig das Bekennen, sondern auch das Demonstrieren», sagte beispielsweise Pastor Keith Tucci, gegenüber «CBN», bevor er an diesem Montag vor dem Weissen Haus verhaftet wurde. Und weiter: «Wir glauben, dass unsere Kultur am Sterben ist, doch es gibt viele Männer mit Courage auf den Kanzeln Amerikas, die verstanden haben, dass es Zeit ist, jetzt zu handeln.»

Pastor Pat Mahoney, Direktor der «Christian Defense Koalition», erwähnte, dass US-Präsident Barack Obama den Basketballer Jason Collins angerufen hat, nachdem er sich öffentlich zu seiner Homosexualität stellte. Mahoney weiter: «Der Präsident hat auch Sandra Fluke angerufen, die Rechtstudentin, die kostenlose Verhütungsmittel in den Gesundheitsplan aufnehmen will. Aber er hat die Frau eines US-Bürgers, der in einem iranischen Gefängnis brutal behandelt wird nicht angerufen. Wenn er für ihn und die verfolgte Kirche nicht aufsteht, dann kommt sie in seinen Vorgarten!» Am 8. März werde auch Abedinis Frau dabei sein. An diesem Tag wollen mehrere hundert Pastoren dabei sein und sich gemeinsam verhaften lassen.

Leiden mit den Leidenden

Pastor Keith Tucci: «Sie lädt derzeit persönlich Pastoren im ganzen Land ein, sich mit ihr und ihren Kindern zu solidarisieren, weil er in einem fremden Gefängnis sitzt und ausser von der Kirche von niemandem vertreten wird.»

Mahoney erklärt, Pastor Abedini sei Repräsentant für die verfolgte Kirche der ganzen Welt geworden, und er verweist auf das Bibelwort in Hebräer Kapitel 13 Vers 3: «Kümmert euch um alle, die wegen ihres Glaubens gefangen sind. Sorgt für sie wie für euch selbst. Steht den Christen bei, die verhört und misshandelt werden. Leidet mit ihnen, als würden die Schläge euch treffen.»

Auch haben schon mehr als 160'000 Menschen im Internet ihre Solidarität für Abedini auf der Webseite gezeigt.

Abedini war Hauskirchenleiter

Abedini war früher Muslim und entschied sich im Alter von 19 Jahren für den christlichen Glauben. Er startete im Jahr 2000 eine wachsende Hauskirche. Unter dem Druck, der durch den ehemaligen iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinejad auf die Christen entstand, zog Abedini 2005 in die USA. Von Zeit zu Zeit kehrte er in die Heimat zurück, um seinen Glaubensgeschwistern beizustehen und beim Errichten von Waisenhäusern zu helfen.

Abedini wurde zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, eines davon ist verbüsst. Seit seiner Verhaftung sitzt er im berüchtigen Evin-Gefängnis in Teheran. Er wurde geschlagen und in Einzelhaft gesteckt. Zur Last gelegt wird ihm, er habe die «nationale Sicherheit» gefährdet – eine häufige Anklage im Iran gegen politische Gefangene und Christen. 

Datum: 15.01.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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