«Mutter Teresa von Kairo»

Koptin für Friedensnobelpreis 2012 vorgeschlagen

Die koptische Christin Maggie Gobran ist für den Friedensnobelpreis 2012 nominiert worden. Mitglieder des US-Kongresses hatten die Gründerin und Leiterin der ägyptischen Hilfsorganisation «Stephen's Children» dem norwegischen Nobel-Komitee für die Auszeichnung vorgeschlagen.
Maggie Gobran während einem Vortrag bei «Willow Creek».

«Maggie Gobran ist eine Frau von höchster Integrität und ihre unermüdliche Arbeit hat tausenden von Ägyptern gedient, darunter unzählige Kinder. Sie hat den Armen eine Stimme gegeben», steht laut «The Christian Post» in einem Brief an das Nobel-Komitee. Dieser wurde von den republikanischen US-Kongressabgeordneten Frank Wolf, Bill Huizenga, Joseph Pitts, Robert Aderholt und John Carter unterzeichnet.

«Mutter Teresa Kairos»

Die Hilfsorganisation «Stephen's Children» kümmert sich um christliche und muslimische Kinder und Familien, die in den Slums von Kairo leben. Zudem helfen die Mitarbeiter verarmten Gemeinden in Oberägypten. Von den Einheimischen wird Gobran «Mama Maggie» gerufen und «Mutter Teresa Kairos» genannt.

«Aufgrund ihrer tiefen religiösen und moralischen Verpflichtung hat Mama Maggie es geschafft, eine Organisation zu gründen, die den Ärmsten, Verzweifelten und den Schwächsten der ägyptischen Bevölkerung hilft», heisst es in dem Brief der US-Kongressabgeordneten. «Stephen's Children» hat laut eigenen Aussagen bereits über 25’000 Familien in Ägypten geholfen. Allein im Jahr 2010 habe die Organisation viele Gemeinden unterstützt, mit insgesamt 80 Kliniken, 80 Gemeinde-Bildungszentren, 65 Lagern und fünf Berufsbildungszentren, schreibt «The Christian Post». Hinter «Mama Maggie» stehen rund 1500 Arbeiter und Lehrende.

«Sünder oder Heiliger zu sein»

Gobran ist eine koptische Christin, die in einer Mittelklassefamilie in Kairo aufgewachsen ist. Bevor sie «Stephen's Children» gründete, war sie Marketing-Managerin sowie Informatik-Dozentin an der Amerikanischen Universität Kairo. Nachdem sie die Armenviertel ihrer Heimatstadt besucht und das Elend gesehen hatte, hinterfragte sie Gott. Doch dann habe sie ihre Berufung verstanden, nämlich den notleidenden Menschen zu helfen.

Bei einem Gastvortrag im Rahmen des weltweiten «Willow Creek» Führungskräfte-Gipfels im August 2011 in der Nähe von Chicago sagte Gobran: «Sie können sich nicht raussuchen, wo Sie geboren werden. Aber Sie können sich raussuchen, Sünder oder Heiliger zu sein. Niemand zu sein oder ein Held. Wenn Sie ein Held sein wollen, tun Sie das, was Gott möchte, das Sie tun.»

Ebenfalls nominiert: Julia Timoschenko

Als Friedensnobelpreis-Anwärterin wurde ebenfalls Julia Timoschenko genannt, die ehemalige Ministerpräsidentin der Ukraine. Sie sitzt derzeit wegen angeblichem Amtsmissbrauch in Haft. Sie erklärte kürzlich: «Es heisst, im Schützenloch gibt es keine Atheisten. Hier – nach meinem Schauprozess und viereinhalb Monaten in der Zelle – habe ich entdeckt, dass es auch im Gefängnis keine Atheisten gibt.» Sie habe unerträgliche Schmerzen und leide unter den stundenlangen Verhören und der Einsamkeit, gerade in der Weihnachtszeit sei dies der Fall gewesen.

Das Gebet sei ihr zum «einzig privaten, vertrauensvollen und einem Mut gebenden Gespräch» geworden, «das man haben kann». «Gott, so erkennt man, ist der einzige Freund und die einzige Familie, die einem zur Verfügung stehen – denn wenn einem selbst der Zugang zu einem Priester, dem man vertraut, genommen wird, ist niemand anders mehr da, dem man seine Sorgen und Hoffnungen anvertrauen kann.»

Webseite:
Stephen’s Children (Maggie Gobran)

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Datum: 09.02.2012
Quelle: PRO Medienmagazin

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