Erfolgreich

Die Leere blieb trotz Podestplatz........

Cornelia Ernst-Thomas, ehemals Schweizer Langlauftalent, heute Mutter von sechs Kindern.
Joachim Ernst, selbständiger Unternehmer im Multimedia- und Internet-Bereich nahm mit der deutschen Nationalmannschaft mehrfach an Skispring-Weltmeisterschaften teil.

Stahlblauer, wolkenloser Himmel, die Sonne vermag die eisige Kälte kaum zu dämmen, die Skier gleiten heute fast wie von selbst, Steigungen werden mühelos überwunden: das sind Trainings-bedingungen, die dem Langlauftalent zusagen und die harten Trainingsstunden im Kraftraum vergessen lassen.

Vergessen ist auch das dürftige Resultat des letzten Rennens und die Frustration über den falsch gewählten Skiwachs. Körper und Seele freuen sich bereits auf den nächsten Start, die nächste Herausforderung. Der Sport hatte in Cornelia Ernst-Thomas’ Jugendjahren absolute Priorität.

Ebenso in denjenigen ihres Mannes Joachim Ernst. Beide haben jedoch im Verlauf ihres Lebens die Plätze auf der Prioritätenliste ausgewechselt.

Dank Gottes Hilfe anders mit Alltagsproblemen umgehen

Cornelia Ernst-Thomas erlief sich in den Achtzigerjahren mehrere Langlauf-Schweizermeister-titel, schaffte zusammen mit Evi Kratzer als erste Schweizer Langläuferin die Qualifikation für Olympische Spiele (1980 in Lake Placid) und gewann als Einheimische den prestigeträchtigen Engadin-Skimarathon. Das Rennen über 42 Kilometer ist mit jeweils 12 000 Aktiven der grösste Breitensportanlass der Schweiz.

Joachim Ernst nahm als Skispringer mit der deutschen Nationalmannschaft mehrfach an Weltmeisterschaften teil und wurde 1982 deutscher Meister auf der Normalschanze. Ein Titelgewinn, den er als tolles Erlebnis in Erinnerung hat und als den Tag, an dem er merkte, dass er einem Phantom hinterher gejagt war. «Die Meisterschaften fanden ganz in der Nähe meines und die Gunst des Publikums für mich als einheimischem Sieger gross», erinnert sich Joachim Ernst. Als gefeierter Athlet ging er abends, nach mehreren Fernseh- und Radiointerviews, unter die Dusche und spürte, dass auch der absolute Erfolg seine innere Sehnsucht nicht hatte stillen können. Erstmals stellte er sich die Frage nach dem Sinn des Lebens.

Auch Cornelia Ernst-Thomas war trotz sportlichen Erfolgen auf der Suche nach Ruhe und innerem Frieden. Der Wunsch verstärkte sich, nachdem ihre damalige Liebesbeziehung zerbrach. Von einer Trainingskollegin ermuntert, begann sie in der Bibel zu lesen und fand dort, was sie gesucht hatte. Sie pflegte Gemeinschaft mit Christen und entschied sich wenig später, ihr Leben ganz unter Gottes Führung zu stellen. Cornelia und Joachim Ernst lernten sich bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften 1982 in Oslo kennen und heirateten 1984. Joachim gibt zu, dass er sich anfangs nur wegen Cornelia enger mit dem Glauben auseinander setzte, dass ihm vieles im Kopf klar war, aber das Herz und oftmals auch die Taten noch nicht folgten.

Das Ehepaar blieb trotz innigem Wunsch vorerst kinderlos. Eine ärztliche Diagnose attestierte Zeugungsunfähigkeit des Ehemannes. Eine Diagnose, die in Joachim Ernst Fragen auslöste.

«In dieser Zeit veränderte Gottes Geist viel in mir», sagt der 42-Jährige rückblickend. Zwei Jahre nach der Hochzeit erkannte er in einem Gottesdienst, dass er als Mann das geistliche Oberhaupt der Familie ist und entsprechende Verantwortung trägt. Dies war für ihn ein Schlüsselerlebnis. Dass seine Frau bald darauf schwanger wurde, bezeichnet er als ein Wunder Gottes. Heute sind die beiden glückliche und dankbare Eltern von sechs Sprösslingen im Alter zwischen 15 und 5 Jahren.

«Erfolg ist nicht planbar.»

Beide sehen Parallelen zwischen Sport und Geschäftswelt oder Sport und Privatleben.

«Du kannst trainieren oder im übertragenen Sinn alles für das Geschäft geben, aber letztlich den Erfolg nicht planen. Zwei Menschen geben ihr Bestes; dem einen gelingt der Sprung aufs Podest, dem andern nicht – der Erfolg ist nie garantiert», sagt Joachim Ernst. Seine Frau ergänzt, dass dies bei der Kindererziehung ähnlich sei. Sie versuche, ihren Kindern das Beste mitzugeben, sie zu verantwortungsbewussten Erwachsenen zu erziehen: «Aber es gibt keine Garantie, dass es gut kommt, und da fängt für mich der Glaube an.» Der Glaube an Jesus Christus und die Zusagen in der Bibel lebt und erlebt das Ehepaar im Alltag ganz praktisch. Cornelia Ernst ist besonders froh, darauf vertrauen zu dürfen, dass Gott die Familie begleitet und ihre Kinder beschützt.

«Die Gewissheit, dass Gott für mich sorgen wird, gibt die nötige Gelassenheit.»

Als gelernter Grafiker hat sich Joachim Ernst 1989 selbständig gemacht. Heute ist er im Internet- und Multimediabereich tätig und beschäftigt in seinem Betrieb sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seine Frau Cornelia zeichnet als kaufmännische Angestellte für die Buchhaltung verantwortlich.

Im harten Konkurrenzkampf, dem sich seine Firma in diesem aufstrebenden Wirtschaftszweig täglich stellen muss, setzt Joachim Ernst sein Vertrauen immer wieder auf Gott. «Ich erlebe Gott als einen praktischen Berater, der seine Versprechen wahr macht», sagt der Geschäftsmann mit Blick auf eingehende Aufträge oder schwierige Preisverhandlungen. Die Bibel sei ihm oft praktischer Ratgeber für das Geschäftsleben und «das Bewusstsein, dass Gott letztlich für uns sorgen wird, gibt mir immer wieder die nötige Gelassenheit in drückenden Situationen.»

Beide möchten sie ihre sportliche Karriere nicht missen und erinnern sich gerne an die intensive Zeit, die mit Training, Wettkampf und Reisen ausgefüllt war. «Ich habe damals gelernt, zu kämpfen und auf mich selber gestellt zu sein», sagt Cornelia Ernst. Viel wichtiger sei aber der bewusste Entscheid für ein Leben mit Jesus Christus gewesen. Die Beziehung zu Gott gebe ihr Ruhe, Sicherheit und Gelassenheit in dem mit sechs aktiven Kindern nicht selten hektischen Alltag. «Mir gibt der Glaube die Freiheit, aussergewöhnliche Dinge zu tun, die nicht der Norm entsprechen», bringt ihr Mann den Gewinn, den die Beziehung zu Gott ihm gibt, auf einen Nenner. Beide leben sie heute neben dem Geschäft ausschliesslich für die Familie. Sport ist dabei wichtiger Ausgleich zum Alltag und eine willkommene Möglichkeit, mit ihren sechs Kindern die Freizeit zu verbringen. «Wir möchten unseren Kindern sportliche Betätigung als gesunden Ausgleich beliebt machen», formuliert Cornelia Ernst ihre heutige Einstellung zum Sport.

Daneben wird bei Ernsts häufig musiziert, familienintern und in einer christlichen Kinderband.

Denn einen Wunsch haben Cornelia und Joachim Ernst: dass ihre Kinder dereinst aus freien Stücken erkennen, welches Geschenk Gott auch für ihr Leben bereit hält.

Datum: 04.02.2004
Quelle: Reflexionen

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung