Cidade de Deus- Stadt Gottes

Cidade de Deus

Es wirkt wie ein Widerspruch in sich selbst, dass die berüchtigtste Favela in Rio de Janeiro, wo die Kindheit früh und oft gewaltsam zu Ende ist, "Stadt Gottes" heisst. Das Leben dort gleicht einer Hölle. Ausser einigen romantischen Szenen am exotischen Strand erinnert nichts an die Möglichkeit eines glücklichen Zusammenlebens. Ausgehend vom gleichnamigen Buch von Paulo Lins, der eigne Erfahrungen thematisiert, hat Fernando Meirelles einen sowohl faszinierenden authentischen als auch bedrückenden hoffnungslosen Film über die Kriminalität in den brasilianischen Armenvierteln gedreht. Dabei fokussiert er die Entwicklung des organisierten Drogenhandels und die damit verbundenen tödlichen Bandenkriege von den späten sechziger bis in die frühen achtziger Jahre am Beispiel zweier Protagonisten.

Für die Inszenierung standen ihm junge Darsteller aus den Favelas zur Verfügung, die nach einer intensiven Vorbereitungszeit überzeugende Interpreten ihrer Erfahrungen geworden sind. Während sich der kaltblütige Dadinhio vom kindlichen Killer zielstrebig zum gefürchtetsten Gangster namens Ze Pequeno entwickelt, lernt der schüchterne Buscapé, mit dem Fotoapparat umzugehen. Seine Erzählperspektive schafft die nötige Distanz zu den oft unerträglichen Gewaltausbrüchen in diesem spannungsreich geschnittenen Film.

BR/F/USA
129 Minuten
Regie: Fernando Mirelles

Besetzung:
Matheus Nachtergaele, Seu Jorge,
Alexandre Rodrigues, Leandro Firmino da Hora,
Phelipe Haagensen, Jonathan Haagensen, Douglas Silva,
Roberta Rodriguez Silva
Verleih: Frenetic Films, Zürich

Autor: Hans Hodel, Filmbeauftragter Reformierte Medien

Datum: 21.05.2003
Quelle: ref.ch

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