Südasien: Dringende Nothilfe, sorgfältige Abklärungen für Wiederaufbau

Mehrere Hilfswerke, die an der EXPLO ausstellen, sind an den verwüsteten Küsten des Indischen Ozeans aktiv. In diesen Tagen klären einheimische Partner vor Ort ab, wie nachhaltig geholfen werden kann - und sie helfen, so viel sie können.
Verwüstung in Sri Lanka

Tear Fund, das Hilfswerk der Schweizerischen Evangelischen Allianz, hilft im südindischen Gliedstaat Tamil Nadu und in Sri Lanka. In den verwüsteten Küstengebieten Indiens werden Teams der Hilfswerke der Evangelical Fellowship of India (EFICOR, Emanuel, Discipleship Center) finanziert. Sie klären die dringendsten Bedürfnisse ab und konzentrieren sich vorerst auf die Verteilung von Reis, Öl und Dal.

Eines der Küstendörfer hat ein Drittel seiner 1500 Einwohner verloren; den anderen wurde Hab und Gut vernichtet. In Panik sind die Menschen ins Hinterland geflüchtet, wo sie unter Sträuchern und in Verschlägen ausharren. Plastikblachen schützen vor der Sonne; die Opfer erhalten auch Kleider. Noch unter Schock kremieren die Hindus die Toten. In einem Ort griff das Feuer von den aufgeschichteten Leichen auf die umstehenden Häuser über…

Alles verloren

Das Team in Sri Lanka arbeitet östlich von Colombo in der Provinz Ampara. Rund 177'000 Menschen, die alles verloren haben, sind von der Küste in diese Gegend geflüchtet und haben sich in 120 provisorischen Unterkünften organisiert. Chlor-Beutel zur Trinkwasserdesinfektion werden als Soforthilfe an 14'000 Familien abgegeben. In den ersten Tagen konzentriert sich die Hilfe auf die Gesundheitsversorgung, Nahrungsverteilung und Notunterkünfte.

Die Soforthilfe auf Sri Lanka geschieht durch Medair. Die in Lausanne basierte Hilfsorganisation hat in Ampara bereits einen Arzt, einen Wasserspezialisten, einen Nachschubexperten und weitere Fachleute an der Arbeit. Bald soll nach Grundwasser gebohrt werden.

Die einheimische Hilfsorganisation Lanka Evangelical Development Services (LEDS) hat über 100 (grossenteils freiwillige) Mitarbeiter bis hinauf nach Jaffna. Für den Wiederaufbau ist sie auf westliche Partner angewiesen. Die norwegische Stromme-Stiftung vernetzt die westlichen und einheimischen evangelischen Hilfsorganisationen.

Laut Gerhard Bärtschi von Tear Fund in Zürich gestaltet sich die Partnersuche in Sumatra/Indonesien sehr schwierig. In der schwerst getroffenen Grenzprovinz Aceh kämpft die Regierung seit Jahrzehnten gegen islamistische Rebellen.

www.tearfund.ch
www.medair.org

Datum: 30.12.2004
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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