Kathrin Hagenbucher – eine Schweizerin als Brückenbauerin in Jerusalem

Kathrin Hagenbucher – ihre Weiterbildung machte sie in Südafrika.
In Madagaskar arbeitete die Zürcherin als Englischlehrerin und für eine Mission.
Heute arbeitet Kathrin Hagenbucher in Jerusalem.
Sie baut Brücken – Gott ist der Bauherr.

Von der Schweiz über Südafrika und Madagaskar nach Jerusalem – wo die Zürcherin Kathrin Hagenbucher jetzt «Brücken für den Frieden» schlägt.

Statt mit Bagger, Schaufel und Bauhelm macht sie das aber in einem Personalbüro und in direkten Hilfseinsätzen für übergesiedelte Juden. Vielen jungen Leuten hat sie auf diese Weise schon eine neue Sicht für das Gottesvolk vermittelt.

Sie arbeiten bei «Brücken für den Frieden» in Jerusalem. Was ist das?
Nun, wir bauen „Brücken des Friedens“ zwischen jüdischen Menschen und Christen. «Bridges for Peace» ist eine christliche Organisation in Jerusalem, die dieses Land unterstützt Israel und überall auf der Welt Beziehungen zwischen Juden und Christen fördert.

Was tun Sie bei dieser Organisation?
Ich arbeite in der Personalabteilung mit und kümmere mich um die vielen Volontäre aus aller Welt, die bei uns mitarbeiten möchten. Da geht es um Bewerbungen, persönliche Gespräche und die Suche nach Unterkünften. Dazu kommen noch die Visa-Angelegenheiten und andere Kleinigkeiten. Ich setze mich mit den Bewerbern in ein Café und erkläre ihnen, wie man in Jerusalem lebt und worauf man so achten muss. Also langweilig ist es mir noch nie geworden.

Wie kommt eine Schweizerin dazu, in Jerusalem einer solchen Arbeit nachzugehen?
Das hat mit einem Vers aus der Apostelgeschichte zu tun, wo es heißt, «ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem» und darüberhinaus (Kapitel1, Vers 8). Also, jetzt bin ich in Jerusalem und was nachher kommt, wird mir der Herr schon rechtzeitig klar machen.

Was alles tut Ihre Organisation?
«Brücken für den Frieden» bietet Christen biblische Lehre an, damit sie sich mit dem jüdischen Volk und den Grundlagen des eigenen Glaubens besser identifizieren können. Wir wenden uns gegen jede Art von Antisemitismus und unterstützen Israel in seinem Recht, in diesem Land leben zu dürfen. An jüdische Einwanderer verteilen wir Hilfsgüter oder reparieren ihre Wohnungen; Soldaten, Kranke und Terroropfer erhalten Geschenke, die sie etwas aufmuntern sollen, und anderes.

Im Folgenden beantwortet Kathrin Hagenbucher den Fragebogen dieser Homepage.

Eine Schwäche, die Sie durch den Glauben besser in den Griff bekommen haben ...
Da gäbe bzw. gibt es mehrere. Neid war sicher eine Schwäche. Aber jetzt brauche ich nicht mehr neidisch zu sein, weil Gott es wirklich gut mit mir meint. Darüber freue ich mich.

Eine Stärke, die Sie durch den Glauben gewonnen haben ...
Eine Stärke? Da wäre zum Beispiel Geduld – immer öfter jedenfalls .... Oder daß ich mich in andere recht gut einfühlen und sie ermutigen kann, denke ich.

Was begeistert Sie am meisten an Gott?
Seine Allmacht und seine Treue und dass er sich um jeden einzelnen Menschen bis ins Detail kümmert.

Welche Eigenschaft von Gott verstehen Sie nicht?
Dass er einem manchmal so distanziert erscheint, obwohl er doch allgegenwärtig.

Klagen Sie Gott manchmal an? Wenn ja: Wie?
Ja, das kommt schon mal vor, vor allem wenn ich sein Handeln nicht verstehe. Am Schluss versuche ich ruhig zu sein, damit er mit überhaupt antworten könnte. Das tut er im Normalfall ja auch, wenn auch nicht immer sofort.

Ein Tipp, wie man Gebet und Bibellesen interessant gestalten kann ...
Gebet kann man singen, tanzen, zeichnen, malen, aufschreiben, aus Ton formen oder einfach ganz still vor Gott kommen und sich in der Natur an ihm freuen und sich mit ihm unterhalten. Oder mal laut ausrufen. Fürs Bibellesen nehme ich gerne einen Plan mit täglichen kleinen Portionen. Ab und zu lege ich auch eine Bibel-CD auf oder höre sie mir über einen MP3-Player im Bus an. Wenn man so im Land der Bibel unterwegs ist, ist das natürlich besonders spannend.

Wie sind Sie Christin geworden?
Das war mit 19 bei einem Besuch in London. Eine angehende Missionarin ist dort auf mich zugegangen und meinte, sie könne sich keinen Grund vorstellen, warum sie nicht Christ sein sollte. Alle meine Argumente kannte sie schon und hatte eine Antwort parat. Am nächsten Tag war ich alleine in meinem Zimmer, und Gott zeigte mir, dass eben diese Missionarin recht hatte. Mit ihm zusammen wäre mir meine ganze Schuld vergeben, und später würde ich bei ihm im Himmel sein. Der Herr sagte mir, dass ich mich entscheiden könne. Ich wußte, daß ich mich frei entscheiden konnte, auch zu einem Weg ohne Gott. Aber ich wollte in jenem Moment die richtige Entscheidung treffen und hab mein Leben Jesus anvertraut. Und jetzt kenn auch ich keinen Grund mehr, warum ich nicht Christin sein sollte ....

Beschreiben Sie ein spezielles Erlebnis, das Sie mit Gott gemacht haben.
Da gibt es viele Erlebnisse. Zum Beispiel war ich kürzlich etwas überarbeitet und mich schon gefragt habe, warum ich mir nicht fürs Wochenende die Ferienwohnung reserviert habe. Da kam der Volontär, der sie schon gebucht hatte, mit dem Schlüssel zu mir und fragte, ob ich an diesem Wochenende gerne dorthin gehen würde. Natürlich sagte ich ja! Grossartig war auch noch, dass der Montag ein Feiertag war. Da konnte ich ein langes Wochenende direkt am Meer verbringen.

Oder der Taxifahrer, der aus allen Wolken fiel, als er hörte, dass Christen den jüdischen Menschen helfen. Oder die Volontäre, die sich immer in der richtigen Anzahl und mit dem richtigen Wissen zur richtigen Zeit melden.

Warum denken Sie, dass sich ein Leben als Christin auf Dauer lohnt?
Das ist doch das Ziel, daß wir einmal die Ewigkeit mit dem Herrn verbringen. Das fängt hier schon an. So ein Leben lohnt sich unbedingt. Mit dem Herrn zusammen kann ich es bewältigen. Er gibt mir alles, was ich brauche.

Steckbrief

Zivilstand: Ledig
Gemeinde: In Jerusalem: King of Kings Assembly.
Arbeit in Gemeinde: Ich nehme einfach nur daran teil; dazu kommt natürlich das Gebet.
Hobbys: Viele verschiedene. Ich reise gerne und interessiere mich für fremde Menschen und Kulturen. Und ich liebe das Wasser und Bücher, schon immer.
Beruf: Seit mehreren Jahren vollzeitlich in christlichen Organisationen. Zuletzt machte ich eine Seelsorge-Ausbildung in Südafrika.
Werdegang: Zunächst eine Lehre als Uhren-Bijouterieverkäuferin; nach mehreren Auslandsaufenthalten dann eine Lehre zur Krankenpflegerin und Sprachaufenthalt in England. Nach zehn Monaten in Madagaskar, wo ich Englisch unterrichtete und im Missionsbüro mitarbeitete, war dann die dreijährige Bibelschule in Südafrika.
Wohnort: Zur Zeit in einem Vorort von Jerusalem, auf halbem Weg nach Bethlehem.
Herkunft: Ich bin in der Schweiz, in der Region Zürich, geboren und aufgewachsen.
Lieblingsbibelstelle: Ich liebe Jesaja, besonders das Kapitel 12. Das ist mir schon öfters wichtig geworden. Johannes 15 hilft mir, mich auf die Nähe von Jesus auszurichten.
Lieblingsmusik: Je nach Stimmung Celtic Journeys, Hill Songs, Vineyard und vieles mehr.
Das gefällt mir auf Livenet.ch und Jesus.ch: Die News, Porträts und Geschichten von Leuten interessieren mich immer. Ich halte auch Ausschau nach interessanten Events, wenn ich wieder einmal in der Schweiz bin. Und wenn ich irgendetwas suche, fange ich oft bei Livenet.ch an.

Webseiten:
www.bridgesforpeace.com
www.brueckenfuerfrieden.com
www.kokaradio.com
www.gvc.ch

Datum: 19.12.2005
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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