«Lebensnah und respektvoll»

Neue Charta für Jugendorganisationen

Das Bundesamt für Sozialversicherung (BSV) strich im Jahr 2014 mehr als einem Dutzend christlicher Jugendverbände die Fördergelder. Acht von ihnen haben eine «Charta für christliche Kinder- und Jugendarbeit» erarbeitet, in der sie gemeinsam ihre Ziele und Arbeitsweise erklären, nach der sich ihre Jugendarbeit ausrichtet.
christliche Kinder- und Jugandarbeit
Andi Bachmann-Roth

Laut der Medienmitteilung der Schweizerischen Evanglischen Allianz (SEA) triff der Entscheid des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV), den christlichen Jugendverbänden die Fördergelder zu streichen, diese hart. Seither fehlten in den Kassen dieser Organisationen jährlich über 670'000 Franken. Das BSV stellte fest, dass viele christliche Jugendwerke die Glaubensförderung in den Mittelpunkt stellen. Dies entspreche nicht dem neuen Kinder- und Jugendförderungsgesetz, befand es. Junge Menschen sollen ganzheitlich gefördert und nicht für einen übergeordneten Zweck instrumentalisiert werden. Auch vor dem Bundesverwaltungsgericht fanden betroffene Jugendverbände keine Gnade. Alle bisher behandelten Beschwerden der Jugendverbände gegen den BSV-Entscheid wurden abgelehnt.

Charta steht für Transparenz

Betroffene Jugendverbände fühlen sich von dieser Einschätzung missverstanden. Gemeinsam mit der Jugendallianz, einer Arbeitsgruppe der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA, erarbeiteten betroffene Verbände in den vergangenen Jahren eine «Charta christlicher Kinder- und Jugendarbeit» (CcKJ). Darin werden die Ziele und Arbeitsweise dieser Organisationen verständlicher und transparent geklärt. 

Die Charta soll am 19. Mai 2016, 15.30-16.30 Uhr im hiphop center in Bern-Wankdorf der Öffentlichkeit präsentiert werden. 

Für die gesunde Entwicklung junger Menschen

Christliche Jugendarbeit fördert den ganzen Menschen, so die zentrale Aussage der Charta. Dies sei keineswegs als Anbiederung an das Kinder- und Jugendförderungsgesetz zu verstehen, sondern als eine vom christlichen Glauben motivierte Überzeugung. «Weil christliche Jugendarbeit den ganzen Menschen im Blick hat, fördert sie die Entfaltung der Persönlichkeit, stärkt die soziale Kompetenz und unterstützt den respektvollen Umgang mit der Natur», so die SEA. Für die Jugendverbände gehöre zu einer ganzheitlichen Förderung gerade auch die Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben. «Denn Sinn- und Glaubensfragen gehören zu einem Grundbedürfnis von Kindern und Jugendlichen.» Weiter kläre die Charta die Haltung der Jugendverbände zum Staat und nehme Stellung zu besonders brisanten Themen wie Religions- und Meinungsäusserungsfreiheit, Prävention oder Mitbestimmung.

Wichtiger Beitrag für die Gesellschaft

Wie gross die Bedeutung christlicher Jugendlager ist, hat eine kürzlich durchgeführte repräsentative Umfrage der SEA gezeigt. Demnach wählen 45 Prozent aller Eltern, welche ihre Kinder bereits in Lager schickten, wählten christliche Angebote. Die Charta zeigt, warum diese Lager einen unschätzbaren gesellschaftlichen Beitrag leisten.

Die Charta wird am 19. Mai 2016, 15.30-16.30 Uhr im hiphop center in Bern-Wankdorf der Öffentlichkeit präsentiert. Medienvertreter sowie Kinder- und Jugendverantwortliche sind zur Präsentation herzlich eingeladen. Wenn Sie teilnehmen möchten, melden Sie sich doch einfach bei Andi Bachmann-Roth an.

Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) ist eine Bewegung von Christinnen und Christen aus reformierten Landeskirchen, Freikirchen und christlichen Organisationen. In der Romandie tritt der französischsprachige Teil der Evangelischen Allianz als «Réseau évangélique suisse» auf. Die SEA besteht gesamtschweizerisch zurzeit aus 81 Sektionen mit rund 600 Gemeinden und über 180 christlichen Werken. Die Basis der SEA wird auf 250'000 Personen geschätzt. Die SEA ist eine von weltweit 129 Evangelischen Allianzen mit schätzungsweise 600 Millionen Gleichgesinnten. 

Zur Webseite:
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Datum: 19.04.2016
Quelle: Livenet / SEA

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