Allianzgebetswoche 2015

Tag 7: Die Versuchung

Vom 11.-18.1. stehen Christen auf der ganzen Welt im Rahmen der Allianzgebetswoche zusammen und beten gemeinsam für aktuelle Anliegen. In diesem Jahr steht die Aktion im Zeichen des «Unser Vater». Livenet publiziert täglich einen Gedankenanstoss.
Allianzgebetswoche 2018
Die Allianzgebetswoche 2015

«Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen» Matthäus 6,13a

Beim Wort Versuchung denken wir an ein paar Verführungen, denen wir ausgesetzt sind: Verführung durch das Geld, sexuelle Verführungen, Naschsucht oder andere Süchte.

Geht es um mehr als alltägliche Versuchungen?

Es ist richtig, dass wir uns solchen alltäglichen Versuchungen entgegenstellen, um mit Gottes Hilfe Vorbilder zu sein. Ich meine, dass Jesus noch an eine ganz andere Verführung dachte; eine Versuchung, die wir selbst in den Geschichtsbüchern wiederfinden.

Als 1994 der Völkermord in Ruanda ausbrach – ich war zu dieser Zeit gerade für einen längeren Aufenthalt in einem anderen afrikanischen Land – war mir das völlig unverständlich. Es schien absurd: Menschen, die viel von ihrer christlichen Gesinnung hielten, nahmen Gewehre, Macheten und andere Werkzeuge, um ihre Nachbarn – ebenfalls Christen – niederzuschlagen. Ruanda ist ein extremes Beispiel, aber leider längst nicht ein Einzelfall in der Geschichte des Christentums. Es ist nicht schwer, weitere Beispiele solcher Pogrome zu finden: der Kreuzzug gegen die Katharer im Mittelalter, die Jagd auf die Täufer in der Reformationszeit und die Verfolgung der Hugenotten in Frankreich, die Hetzjagd gegen Juden und Zigeuner in Nazideutschland und die erst teilweise aufgedeckten Gräueltaten im Jugoslawienkrieg.

Die Versuchung, mit dem Bösen mitzulaufen

Pogrome fanden immer auch in so genannt «zivilisierten» Ländern statt, oft mit lange andauernden Folgen. Erschreckend: Selbst wenn Pogrome von Machthabern angestiftet wurden, waren sie von grossen Teilen der «ganz normalen» Zivilbevölkerung mitgetragen.

So unvorstellbar schrecklich das tönt: Wir alle könnten mitgemacht haben beim zynischen Töten unserer Mitmenschen; sei es aus Überzeugung, aus Gier oder einfach, weil wir nicht auffallen, nicht selber zum Opfer werden wollen. Während wir noch meinen, auf der Seite des Guten zu stehen, sind wir vielleicht schon hineingerutscht in die Ränkespiele des Bösen. Mit Gebet und Flehen sollen wir darum auch für das noch unbeschriebene Jahr 2015 bitten: «Herr, schenke uns, dass wir nicht der Versuchung erliegen, mit dem Bösen mitzulaufen und selber aus Eigensucht oder Opportunismus zu Tätern des Bösen werden!»

Gebet

Danken:
Für alle Bewahrung vor dem Bösen, die wir gerade in der Schweiz erlebt haben. Für Menschen, die wir kennen, die sich mit Gottes Hilfe vom Bösen abgewendet haben. Dafür, dass Gottes Liebe den Hass besiegt.

Bekennen:
Dass wir immer wieder – auch unbemerkt – auf die Seite des Bösen wechseln, manchmal auch durch tatenloses Zusehen.

Bitten:
Für Menschen, die in Kriegsgebieten leben, für Lösungen von Konfliktsituationen, für verfolgte Christen. Für Frieden und
Schutz in Israel. Für Regierungen und Politiker weltweit, für Verantwortliche in der UNO und anderen internationalen
Organisationen.

Wichtige Links:
Gebetsbroschüre herunterladen
Allianzgebetswoche

Zum Thema:
Livenet begleitet die Allianzgebetswoche mit täglichen Inputs
Allianzgebetswoche 2015 Tag 1: Der Vater
Allianzgebetswoche 2015 Tag 2: Der Name
Allianzgebetswoche 2015 Tag 3: Das Reich

Datum: 17.01.2015
Quelle: SEA - Allianzgebetswoche 2015

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