«Mister Schweiz 2000»

Claudio Minder vermittelt zwischen Arm und Reich

Am 3. Juni reist der «Mister Schweiz 2000» in offizieller Mission nach Malawi im südlichen Afrika. Minder ist Botschafter für «Tearfund», dem Hilfswerk der Schweizerischen Evangelischen Allianz.
Claudio Minder leitet durch die «Mister-Schweiz-Wahlen 06»
Anders als auf diesem Bild wird es in Malawi keinen Urlaub geben.
Claudio Minder als Moderator bei «Radio Lifechannel»

Von Urlaub keine Spur. Im tiefsten Afrika will Claudio Minder sein Patenkind und dessen Familie besuchen und sich einen authentischen Eindruck von der Lage im Land verschaffen. Damit hofft er dann, in der Schweiz besser auf das Thema Armut aufmerksam machen zu können.

Claudio, was versprichst du dir von dieser Reise?
Ich möchte mich selber sensibilisieren für die Probleme anderer Menschen. Ich habe ja alles, einen guten Job, kann mir alles leisten. Dort überlegen sich die Menschen aber, was sie zum Mittag essen. Ich möchte einen Gegenakzent setzen und in der Schweiz andere Werte vermitteln. Wir haben hier so viel, dass wir anderes aus den Augen verlieren und blind werden für die Anliegen von Schwächeren.

Woher kommt plötzlich dein Engagement für Soziales?
«Tearfund» hat mich angefragt, ob ich Botschafter für sie werden möchte. Ich habe gleich zugesagt, weil ich immer mehr soziale Projekte unterstützen will. Es ist nicht mein einziges Projekt. Seit einiger Zeit leite ich die «KM-Stiftung für Menschen in Not» in Roggwil, Kanton Thurgau. Kürzlich habe ich einen Kleiderladen in Zürich eröffnet, wo ich vor allem Jugendliche beschäftige, die zurzeit arbeitslos sind oder keine Lehrstelle haben. 10 Prozent der Einnahmen fliessen dann wieder in die gemeinnützige KM-Stiftung zurück. Ich will nicht mehr einfach zusehen, wie Menschen leiden müssen, sondern will endlich etwas tun.

Was willst du mit diesem Besuch bewirken?
Ich war mal in Nepal, und das hatte mich geschockt und verängstigt. Es gab so viele arme Menschen, dass ich das Gefühl bekam, überhaupt nicht helfen zu können. Nun bin ich an einem Punkt, an dem ich Leute zu einer Patenschaft motivieren will. Es macht Sinn, ein Kind und seine Mutter auf diese Weise zu begleiten. Ich will für diese Menschen Sprachrohr sein. Von der Öffentlichkeit erhalte ich immer wieder viel Aufmerksamkeit. Die will ich für mein soziales Engagement nutzen.

Du hast selber ein Patenkind und unterstützt damit auch dessen Familie. Was bringen diese 40 Franken pro Monat?
Das Kind bekommt eine Schul- und Berufsausbildung, und sein tägliches Leben ist gesichert: Nahrung, Kleidung, Erziehung. Auch geistliche Werte werden durch die örtlichen Partner vermittelt.

Du hast deine Angst erwähnt. Wovor fürchtest du dich bei diesem Aufenthalt?
In Nepal habe ich zum Beispiel etliche Kinder gesehen, die auf der Strasse schliefen. Damit war ich überfordert. Am liebsten hätte ich jedem einzelnen geholfen, mit 100 Franken aus meiner Tasche. Das konnte ich nicht tun. Mit der Patenschaft aber habe ich einen neuen Anfang gemacht und helfe zumindest dieser Mutter mit ihrem Kind. Ich bin heute einen grossen Schritt weiter und sehe, dass jede einzelne solche Aktion Sinn macht. Jedes Menschenleben ist äusserst wertvoll. Doch diese Ohnmacht, vor Ort nicht allen helfen zu können, die macht mir immer noch Angst.

Weiterführende Links:
Tearfund Schweiz: www.tearfund.ch
Claudio Minder: www.claudiominder.ch

Datum: 30.05.2006
Autor: Iris Muhl
Quelle: Livenet.ch

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