Einsatz in Guinea - Vor dem Sport betet der mutige moslemische Junge

Gut vorbereitet ins Spiel: Team der Schule

Seit 1997 gibt es in Guinea die christliche Schule "Emmaüs". Die 26-jährige Sportlehrerin Saskia Wijers aus Marthalen war für sechs Monate dort. Sie wollte den Sportunterricht fördern. Und für Jesus werben.

7.40 Uhr - höchste Zeit! Schnell packe ich meine Sportsachen in die Tasche und mache mich auf den Weg zur Schule. "Bonjour, maîtresse Saskia!", rufen mir Kinder und Jugendliche in grün-gelben Uniformen zu. Es sind "meine" Schüler, die mich da so freundlich begrüssen - Schüler von "Emmaüs".

In Reih und Glied

Im Hof stehen die Schüler der ersten bis dritten Klasse in Reih und Glied um den Fahnenmast. Sie hissen die guineische Flagge und singen die Nationalhymne. In diesem Moment stösst mein Mitarbeiter zu mir. Gemeinsam warten wir auf das Ende der allmorgendlichen Zeremonie mit abschliessendem Gebet, um danach mit den Kindern auf den Quartier-Sportplatz zu gehen. Die Temperaturen sind bereits um 8 Uhr sehr hoch, und die Luft ist extrem feucht. Umstände, die den Kindern offensichtlich weniger Mühe bereiten als uns Lehrern. Die Freude an den neuen Spielen und der Bewegung ist riesig.

Zu Beginn des Unterrichts stelle ich die Frage, wer Gott für den neuen Tag danken und ihn um Bewahrung während der Sportlektion bitten möchte. Ein Junge reckt seine Hand. Ich rufe ihn zu mir nach vorne. "Der kann nicht beten, das ist ein Moslem!", spotten einige seiner Klassenkollegen. Dank meiner Ermutigung wagt es der Junge trotzdem! Er spricht mit Gott und beendet sein Gebet im Namen Jesu Christi.

Über 700 Schüler

Die christliche Schule "Emmaüs" in Conakry wurde 1997 vom guineischen Pastor Samuel Kamano gegründet. Was damals klein begann, hat sich inzwischen zu einem beträchtlichen Schulkomplex entwickelt, der über 700 Schüler vom Kindergarten bis zum 11. Schuljahr beherbergt. Hinter der Gründung steht die klare Vision, guineischen Kindern und Jugendlichen einerseits eine qualitativ hochstehende Schulbildung zu ermöglichen und andererseits durch Andachten und biblischen Unterricht christliche Werte und Wahrheiten zu vermitteln. Dank des hohen Bildungsniveaus hat die Schule einen guten Ruf. Deshalb schreiben sogar viele Moslems ihre Kinder in "Emmaüs" ein.

Der Sport als Chance

Das Fach Sport ist in guineischen Lehrplänen zwar vorgesehen, wird aber in den Stundenplänen im Allgemeinen wenig berücksichtigt. Gut ausgebildete Sportlehrer sind rar. Als Sportlehrerin und Kurzzeit-Missionarin der Schweizer Allianz-Mission hatte ich von September 2001 bis April 2002 die Aufgabe, das Fach Sport an der Schule "Emmaüs" auszubauen und zu fördern. Gleichzeitig sollte ich einen guineischen Lehrer so weit ausbilden, dass er den Sportunterricht alleine weiterführen kann. Neben dem obligatorischen Sportunterricht für das 1. bis 10. Schuljahr boten wir den Kindern die Möglichkeit, in einer Fussball- oder Volleyballmannschaft zu spielen, mehrmals wöchentlich zu trainieren und an Turnieren mit anderen Schulen teilzunehmen.

Ziel dieser sportlichen Aktivitäten ist es, Kindern und Jugendlichen sinnvolle Freizeitbeschäftigungen aufzuzeigen und zu ermöglichen. Darüber hinaus soll für diese engagierte christliche Schule geworben werden, damit in "Emmaüs" noch mehr Moslemkinder Jesus begegnen und in seinem Namen beten lernen.

Datum: 26.06.2002
Autor: Saskia Wijers
Quelle: Chrischona Magazin

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