Der Prophet (8)

Elia und der kranke König

Neuer Herrscher – Neuanfang? Viele im Volk hoffen, König Ahasja werde sich auf Jahwe, den Gott seiner Vorväter, besinnen.
Richtig eingespurt?

König Ahab ist bei einem sinnlosen Feldzug umgekommen. Sein Sohn Ahasja hätte allen Grund, Elia, den Gottesmann, beizuziehen und auf ihn zu hören. Denn seine Worte haben sich erfüllt. Doch die Saat, die Isebel, Ahasjas Mutter aus Sidon, ausstreute, wächst weiter auf: Er huldigt dem Gott Baal Melkart, dessen Kult sie eingeführt hat.

Böser Sturz

Ahasjas Regierung steht unter keinem guten Stern. Im Obergemach seines Palasts in Samaria stürzt er durch ein Gitter und verletzt sich ernsthaft. Mit der Genesung hapert es. Als die Israeliten einst aus Ägypten auszogen, stellte sich ihr Gott Jahwe ihnen als Arzt vor (2. Mose 15,26). Soll der König sich an ihn wenden? Der sidonische Baal hat seinem Vater wenig Glück gebracht. Ahasja lässt aber nicht nach Elia rufen, sondern sendet Boten aus, die den Baal-Sebub, den Gott der Philister in Ekron, befragen sollen: Wird er die Verletzung überleben?

Hilfe vom fremden Gott?

Elia wird von Jahwe ins Bild gesetzt. Er macht sich auf und trifft die Boten unterwegs: „Gibt es denn in Israel keinen Gott, dass ihr geht, um den Baal-Sebub, den Gott von Ekron, zu befragen?“ Ihre Mission ist sinnlos, sagt Elia, denn – so das Wort Jahwes – der König wird sich vom Krankenlager nicht mehr erheben.

Überrascht fragt Ahasja die Boten, warum sie bereits zurück sind. Sie erzählen ihm von einem Mann mit Fellmantel und ledernem Hüftschurz, der ihnen in den Weg getreten ist – und was er ihnen gesagt hat. Ohne Zweifel: Es ist Elia. Ahasja kommt nicht an ihm vorbei.

Feuer vom Himmel

Dann eben mit Jahwe Gott! Ahasja will seinen Sprecher in den Palast holen lassen – das niederschmetternde Wort darf nicht das letzte sein. Einen Hauptmann und fünfzig Soldaten schickt er aus. Elia, hört man, weilt auf einem Berg. Als der Hauptmann ihn erblickt, ruft er zu ihm hinauf: «Mann Gottes, der König hat gesagt: Komm herab!» Elia antwortet nicht erwartungsgemäss: «Wenn ich denn ein Gottesmann bin, so soll Feuer vom Himmel fallen, damit es dich und deine Fünfzigschaft verzehrt!»… und Feuer fällt und frisst die Schar.

Der König erschrickt, doch er lässt nicht locker. Einen zweiten Offizier sendet er mit fünfzig Männern. Dieser herrscht Eli gleich wie der erste an – und wieder: Feuer! Der dritte Offizier nähert sich Elia, indem er vor ihm seine Knie beugt und ihn anfleht: «Mann Gottes, mein Leben und das Leben dieser Fünfzigschaft, deiner Diener, möge teuer sein in deinen Augen.» Der Engel Gottes, auf den Elia hört, bedeutet ihm, dass er sich jetzt nicht zu fürchten braucht. (Die Königsmutter Isebel hat ihrem Erzgegner vor Jahren, nach der Hinrichtung ihrer Priester, Rache geschworen.)

Falsch eingespurt

Er geht mit in den Palast, tritt vor den König und macht ihm klar, dass er nach seinem Sturz falsch eingespurt und die Strasse des Lebens verfehlt hat: «So spricht Gott: Weil du Boten gesandt hast, um den Baal-Sebub, den Gott von Ekron, zu befragen – gibt es denn in Israel keinen Gott, dessen Wort man einholen könnte? –, darum wirst du von dem Lager, auf das du dich gelegt hast, nicht mehr aufstehen! Du musst sterben!»

Das Wort erfüllt sich. Ahasja erliegt seinen Verletzungen. Da er keinen Sohn hat, folgt ihm sein Bruder Joram auf den Thron. Wird der zu Jahwe zurückkehren?

Der Bericht von Ahasja und Elia findet sich im zweiten Buch der Könige, Kapitel 1.

Schluss folgt.

Lesen Sie die ganze Serie über Elia:
Elia im Total Frust
Elia und die Baal-Konjunktur
Elia und die Himmelsdiät
Elia und der Stabchef
Elia und das Feuer vom Himmel
Elia begenet Gott
Elia und der Rebberg

Datum: 06.06.2011
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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