Dranbleiben

Never give up!

Niemals aufgeben: Dieses Motto hat Kurt Mühlematter im vergangenen Jahr über Wasser gehalten. Er unterstützt Christen in Osteuropa in der Arbeit mit Jugendlichen.
Wachsende Arbeit in Osteuropa: Kurt Mühlematter (Mitte) mit Juropa-IT-Mitarbeiter René Graf und Eliane Rentsch, Jungscharleiterin der FEG Düdingen
Kurt Mühlematter verabschiedet sich von Kids in Polen.

Im November musste ich ungeplant an eine Konferenz nach Moldawien reisen. Doch was ich dort erlebte, möchte ich nicht missen – ausgerechnet im ärmsten Land Europas. Meine moldawischen Freunde beschenkten mich gleich zu Beginn, obwohl sie selber nicht viel haben. Trotz grosser Verantwortung nahmen sie sich Zeit für mich und meine Anliegen. Sie gaben ihre Pläne auf, um mir zu dienen.

Never give up – Pläne aufgeben, um zu dienen

Dann bekam ich Einblick in verschiedene christliche Sozialprojekte, die mir zeigten, was es bedeutet durchzuhalten. Eine grosse Dürre verschlimmerte die Not der ohnehin Ärmsten. Christen entschlossen sich im Glauben, täglich 700 Essenspakete auszuteilen. Sie eröffneten zudem Tagesstätten für die ärmsten Kinder, wo sie eine warme Mahlzeit und Hausaufgabenbetreuung erhalten. Stolz zeigten sie mir ihre Aufgabenhefte. Für ein paar Stunden können sie ihr Elend zu Hause vergessen. Die Hingabe der moldawischen Christen hat mich enorm beeindruckt. Sie geben das Wenige, das sie haben, auf und teilen mit Ärmeren.

Sicherheiten und Gewohnheiten loslassen

Wir Schweizer sind kaum bereit aufzugeben – unsere Sicherheiten, Gewohnheiten, unseren Stolz, die Besten zu sein, unseren Wohlstand usw.! Um diese Dinge zu bewahren, scheinen wir bereit, alles einzusetzen: die Gesundheit, unsere Werte, Zeit in der Familie ... Wir fürchten uns, weil wir viel zu verlieren haben.

Was mir in diesem Zusammenhang zu denken gibt: Seit langem sucht der Verein Juropa treue, mutige Mitarbeitende und Vorstandsmitglieder – ohne Erfolg. Jeder hat für seine Absage eine mehr oder weniger stichhaltige Begründung.

Dranbleiben und durchhalten

Kaum zu Hause angekommen, da ging es weiter mit einer Gruppe von Rumänen. Sie waren eine Nacht durchgefahren, um am Instructor-Coach-Training teilzunehmen. Und sie wurden reich belohnt, nicht nur an neuem Wissen. Gott hatte etwas Spezielles für sie vorbereitet. Einem Bach entlang wanderten sie ein Bergtal hinauf; in diesen Stunden hatten sie ihr bisheriges Leben zu reflektieren. Unheimlich packend, was dies auslöste: Viele erkannten falsche Muster in ihrem Leben, Lügen, die sie gefangen hielten, und Lasten, die sie drückten. Am Abend in der Alphütte brachten sie das Belastende zur Sprache und konnten Befreiung erleben, um etwas viel Grösseres zu empfangen.

Grösseres empfangen

Niemals aufgeben bedeutet manchmal zuerst: Dinge aufzugeben, um Besseres zu empfangen. Jesus selbst gab für uns alles auf, um das Beste zu empfangen und uns zugänglich zu machen. So stelle ich mir für 2013 die Fragen:

  • Was bin ich bereit, aufzugeben, um andere so zu ermutigen, dass sie sich nicht selber aufgeben?
  • Wo muss ich aufgeben, um von Gott aufgefangen zu werden?

Juropa als europaweites Jungscharnetzwerk steht 2013 vor zu vielen Herausforderungen. Wo gilt es, Dinge aufzugeben und wo gilt es, mit Gottes Hilfe durchzustehen? Never give up! Ich bin froh zu wissen, dass Gott uns niemals aufgibt!

Kurt Mühlematter, 51, ist Geschäftsführer des Vereins Juropa. Er hat in 26 Jahren Missionstätigkeit Gottes Hilfe vielfach erlebt. Er ist verheiratet und Vater von fünf Kindern zwischen 15 und 24 Jahren.

Datum: 31.12.2012
Autor: Kurt Mühlematter
Quelle: Livenet

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung