Pastor Arnold Dannenmann

"Er sah die Probleme der Jugendlichen"

Am 4. Januar 2007 wäre Pastor Arnold Dannenmann 100 Jahre alt geworden. Er gründete nicht nur vor 60 Jahren das CJD (Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands e.V.), sondern war auch bis 1985 fast 40 Jahre lang Präsident des CJD und baute es zu einem Werk mit über 100 Einrichtungen auf. Heute betreuen im CJD 8000 Mitarbeitende an 150 Standorten rund 150.000 Menschen im Jahr, noch immer unter Dannenmanns Leitgedanken "Keiner darf verloren gehen!".
Arnold Dannenmann, Gründer des CJD, (4. Januar 1907 - 1. März 1993)
Arnold Dannenmann, ca. 1949
Bundeskanzler Konrad Adenauer auf dem CJD Bundessportfest in Bonn, 1967.
A. Dannenmann mit Ehefrau Rosemarie Dannenmann, ca. 1987.

"Dannenmann sah die Probleme der Jugendlichen in ihrer jeweiligen Zeit und suchte mit Phantasie und zuweilen Improvisation nach Lösungen", beschreibt Hartmut Hühnerbein, Sprecher des CJD Vorstands, seinen ehemaligen Vorgesetzten. "Seine Arbeit mit dem CJD ist vergleichbar mit Johann Hinrich Wichern und seinen Rettungshäusern."

So gründete Dannenmann als erster Präsident des CJD zum Beispiel Ausbildungsjugenddörfer für heimatlose Jugendliche, entwickelte das Berufsvorbereitungsjahr für noch nicht berufsreife Jugendliche, richtete Sprachlehrgänge für Aussiedlerkinder ein und eröffnete den ersten Schulzweig für Hochbegabte in Deutschland. "Es gelang ihm immer wieder, die Mitarbeitenden zu motivieren, etwas Neues zu wagen, um jungen Menschen eine Chance zu geben", erzählt Hühnerbein.

Für das CJD nutzte Dannenmann seine zahlreichen Kontakte im In- und Ausland, so zum Beispiel im CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen) und dem weltweiten YMCA (Young Men’s Christian Association), in Politik und Wirtschaft und durch seine Ehrenämter in verschiedenen Jugendgremien. Auf seinen Reisen vor allem in den 50er Jahren hielt er Vorträgen und Reden, um Partner für den Aufbau des Werkes zu gewinnen und auf die Lage der jungen Generation aufmerksam zu machen.

Der Sohn eines Kunsttischlers wurde in Göppingen-Faurndau geboren. Er studierte Philologie und Theologie in München, Marburg, Greifswald und Tübingen. 1931 wurde Arnold Dannenmann ordiniert. Er arbeitete vor und während des Krieges für die Evangelischen Jungmännerbünde Deutschlands und wurde 1940 Standortpfarrer der Alten Garnisonskirche in Berlin. Durch seine internationalen Kontakte konnte er vielen Juden und Bedrohten helfen. Nach dem Krieg war Dannenmann an der Gründung vieler Gremien, die sich mit Jugend- und Jugendsozialfragen beschäftigten, beteiligt. Zeitweilig war er auch deren erster Vorsitzender, so bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Jugendaufbauwerk ebenso wie beim Deutschen Bundesjugendring.

1947 gründete Arnold Dannenmann zusammen mit einem kleinen Kreis engagierter Christen das CJD, um den vom Krieg orientierungslos gewordenen jungen Menschen eine Chance zum Neubeginn zu bieten. 1985 legte Dannenmann das Präsidentenamt nieder, blieb aber bis zu seinem Tod am 1. März 1993 Ehrenpräsident und interessierte und engagierte sich weiterhin für das von ihm gegründete Werk.

Basis seiner Arbeit war für Dannenmann der christliche Glaube. Das CJD sollte eine Begegnungsstätte für junge Menschen mit Jesus Christus sein. "Dannenmann hatte ein besonderes Charisma zur Verkündigungsarbeit, gerade für junge Menschen", betont Hühnerbein. Am 9. Januar 2007 gedenkt das CJD in einem Gottesdienst in Göppingen-Faurndau seines Gründers und ersten Präsidenten. Anschließend legt der Vorstand einen Kranz auf seinem Grab nieder.

Datum: 04.01.2007

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