30 Tage Gebet: Die Maduresen

Im islamischen Fastenmonat Ramadan beten Christen für Muslime, jeden Tag mit einem anderen Fokus. Heute Infos über das Volk der Maduresen in Indonesien.
Maduresen

„Warum ich stolz bin, ein Madurese zu sein?" Gunawan wägt seine Antwort ab. „Ich bin stolz, weil wir religiöse Leute sind und eine reiche Kultur haben. Ausserdem haben wir wunderschöne Legenden. Sogar der Name unserer Insel erzählt eine Geschichte."

Nach einer beliebten maduresischen Legende wurde ein mächtiger König sehr ärgerlich auf seine einzige Tochter und befahl dem Premierminister, sie zu töten. Bei jedem Versuch aber fiel das Schwert zu Boden. Nun war er überzeugt, dass die Prinzessin unter übernatürlichem Schutz stand. Er baute ein Floss, das sie langsam auf die See hinaus spülte. Schliesslich landete das Floss auf einer kleinen Insel, reich an Salz (madunya segara): Die Insel Madura!

Die Insel Madura gehört zu Ost-Java und spielt heute eine Schlüsselrolle in der Weltsalzproduktion. Salz ist die Existenzgrundlage für viele der mehr als 4 Mio. Insel-Maduresen, die meist Muslime sind.

„Meine Hoffnungen und Träume?" Gunawans Frau Ani, die jeden Tag Früchte auf dem Markt verkauft, schaut auf ihre abgearbeiteten Hände, dann auf die Pyramiden ihrer Mangos. Sie antwortet mit resignierter Stimme: „Ich denke nur über morgen nach."

Wie viele andere Männer und Frauen arbeitet Ani von früh bis spät in den heissen überfüllten Gemüse-Markthallen Surabayas, denn rund 9,5 Mio. Maduresen leben in Ostjava. Wenn sie dann spät in der Dunkelheit nach Hause kommt, muss sie noch für ihre Familie sorgen, per Hand waschen und kochen. Sie arbeitet ohne sauberes Wasser, geplagt von grosser Hitze, hoher Luftfeuchtigkeit und umschwirrt von Moskitos, die Krankheiten übertragen können.

Sie kennt nur den Markt, das ist ihr Leben, jahrein - jahraus. Wenn so viel gearbeitet werden muss, nehmen viele nur einen Urlaubstag im Jahr. Hoffnungen und Träume? Ani hat für so etwas keine Zeit.

Die Maduresen wollen gute Muslime sein. Dafür strengt man sich sehr an, sonst kommt man nicht ins Paradies. Das ist auch Anis Hoffnung für ihre Kinder. Daher werden sie in den 5 Säulen des Islam und im Heiligen Koran unterrichtet.

Ani sagt uns, dass sie wirklich fünfmal am Tag betet. Später aber räumt sie ein, dass sie doch manche Gebete versäumt, meint aber: „Glücklicherweise kann ich meine Gebetsschulden zu einem späteren Zeitpunkt wieder ausgleichen. So steht es im Koran."

In einem ruhigen Augenblick denkt Ani grundsätzlich über ihren Glauben nach: „Ich habe keine Gewissheit, dass ich in den Himmel komme. Ich hoffe, ich bin gut genug. Da ich nicht viel verdiene, noch nicht einmal genug, um die Schulgebühren für meine Kinder zu bezahlen, wie kann ich da nach Mekka zur Pilgerfahrt fliegen? Eigentlich bin ich auch keine starke Muslima." Es gibt bisher auf der Insel Madura nur eine Handvoll Christen, in ganz Ostjava weniger als 500. Die meisten Menschen auf der Insel Madura haben die frohe Botschaft von Jesus Christus noch nicht gehört - wer wird sie ihnen bringen?

Gebetsanliegen

  • Ein vorbildliches Leben der wenigen maduresischen Christen auf Madura, damit ihr Leben lauter als ihre Worte spricht und Menschen neugierig macht.
  • Ein wirksamer Einsatz der Bibel, des Jesusfilms und der Radiosendungen auf Madura.

Der Gebetskalender für die 30 Tage des Ramadan online

Quelle Text und Bild: Deutsche Evangelische Allianz / SEA

Datum: 12.09.2009

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