"Jesus hat Konferenzen organisiert"

Lilo Kellers Rückblick auf das Levitencamp

Die Winterthurer Stiftung Schleife führte in der letzten Juliwoche das Levitencamp durch. Gegen 6000 Menschen lebten während zehn Tagen auf dem Gelände bei Wiesendangen zusammen – die grösste christliche Veranstaltung des Jahres. Für die Schleife-Leiterin und Musikerin Lilo Keller stand die Anbetung im Vordergrund.
Mehrfach leitete Don Potter den Worship im Levitencamp. Hinter ihm mit erhobenen Händen Lilo Keller.
Das Zeltdorf bei Winterthur, links das Zelt für Heilungsgebet.
Der Turm des Königs überragte das Levitencamp. Auf ihm standen Fürbitter.
Frisches Wasser für durstige Kehlen. Die Leviten erlebten Regen und Hitze.
Lilo Keller in ihrem Büro in Winterthur.
Von vielen Teilnehmern hoch geschätzt: die „Stiftshütte“ als Raum des meditativen Gebets.
Verbindung mit Amischen: Ben und Barbara Girod aus den USA, schon 2003 in der Versöhnungskonferenz von Täufern und Reformierten zugegen, nahmen mit einigen Gemeindegliedern am Levitencamp teil.

Livenet: Lilo Keller, wie blicken Sie auf das Levitencamp zurück?
Lilo Keller: Mehr als 20 vollzeitliche Mitarbeiter und viele ehrenamtliche Helfer haben das Camp über ein Jahr lang vorbereitet und darauf hin gefiebert. Im Juli war es dann soweit: Eine Woche lang verwandelten wir das Gelände bei Wiesendangen in eine Zeltstadt. Wegen der Konzerte kamen viele Menschen ins Levitencamp, die sonst nie einen Fuss in eine christliche Gemeinde setzen würden. Dabei hat die Bevölkerung der Gegend gemerkt, dass diese Christen ganz normale Menschen sind.

Was bewegte Sie persönlich an dieser Konferenz?
Mit dem Levitencamp ist ein Festival der Anbetungsmusik gelungen. Ich habe mich stark der künstlerischen Seite des Camps zugewandt. Vom Standpunkt der Musiker aus war diese Woche ein voller Erfolg, dessen Früchte wir bis heute sehen. Menschen aus verschiedenen Musikstils, Traditionen und Kirchen haben sich als Anbeter gefunden. Sie wollen das Reich Gottes mit der Musik vorantreiben. Sie streben danach, dass die christliche Musik einen Stellenwert erhält, der ihr in der Gesamt-Musikszene einen Platz sichert.

Die Musiker wollen mehr als Lieder für die Gemeinden schreiben: Sie brennen für eine Musik, einen neuen Sound, der die Menschen – nicht nur die Christen – aufhorchen lässt! Oft frage ich mich, wo die klassischen Musiker in den Gemeinden geblieben sind.

Heute beeinflusst der säkulare Musikstil die Lieder in der Gemeinde. Das war auch schon mal umgekehrt. J.S. Bach hat als Thomaskantor Musik für den Gottesdienst und die Feste der Kirchgemeinde geschrieben, welche auch ausserhalb der Gottesdienste gespielt wurde.

Das Levitencamp war ein finanzielles Wagnis. Ist Ihr Budget aufgegangen?
Ja, es hat keine negativen Überraschungen gegeben. Unser Budget von 2 Millionen Franken geht auf, wenn die letzten Rechnungen bezahlt sind.

Was hat das Camp nachhaltig bewirkt?
Ich habe den Eindruck, durch das Levitencamp ist geistlich Land gewonnen worden. Ein Stück Reich Gottes wurde sichtbar auf der Erde. Das äussert sich in kleineren und grösseren geistlichen Aufbrüchen, von denen wir – als Frucht der Inspiration aus dem Camp – gehört haben.

Sie hatten ein Heilungszelt.
Schon im ersten Levitencamp (Frauenfeld 2001) boten wir Gebets-Seelsorge an. Sie war ein wichtiges Element in jener Woche. Im diesjährigen zweiten Camp hatten wir zusätzlich ein Heilungszelt. Nach meinem Eindruck hat es etwas sehr Gutes bewirkt: Das Team setzte sich aus Christen von verschiedensten Gemeinden zusammen. Das ist schon Hoffnung in sich. Im Leib von jesus ist aber wieder Glaube und Hoffnung auf göttliche Heilung entstanden. In vielen Gemeinden ist diese Hoffnung verloren gegangen. Es gab auch bewiesene körperliche Heilungen. Solche Spontanheilungen lassen wir von Medizinern bestätigen.

Existierte dieses Heilungsteam nur im Camp?
Die Stiftung hat ein eigenes Heilungsteam, das weiter arbeitet. Zwei Mal monatlich kommen etwa fünfzig Menschen in die Heilungsgottesdienste der Stiftung Schleife. Viele haben schon Heilung erfahren; Jesus ist derselbe, gestern, heute und morgen.

Die Stiftung Schleife organisiert jedes Jahr mehrere Konferenzen. Werden Sie nicht müde?
Auch nächstes Jahr haben wir einige Projekte im Köcher. Da ist beispielsweise die viertägige Kinderkonferenz, zu der wir auch ein Parallelprogramm für Erwachsene anbieten. Dabei geht es um Fragen der Erziehung und weitere Themen, die Eltern beschäftigen. Zudem werden wir im Juni zu einer Frauenkonferenz einladen.

Ich glaube, Gott hat uns von der Schleife das Mandat gegeben, Konferenzen durchzuführen. Ich sehe Konferenzen als etwas sehr Positives. Sie können Orte des Auftankens und der Horizonterweiterung sein.

Unsere Konferenzen haben auch eine Vorreiterrolle. Der erste Prophetiekurs im Jahr 1997 war für viele eine Herausforderung, aber heute gibt es landauf landab solche Kurse. Auch die Seelsorgekonferenzen haben Schule gemacht. Die Konferenzen, die die Beziehung von Christen zu Israel zum Thema hatten, und die Konferenz „Schritte der Versöhnung“ mit den Täufern waren wichtige Meilensteine, auch für unser Land. Vielen Besuchern dienen diese Anlässe als Weiterbildung. Ich hoffe, dass sie auch ein Vitaminschub sind, welcher die Gemeinden erfrischt.

Wir orientieren uns am Beispiel von Jesus. Er hat auch Konferenzen organisiert: Als er die Seligpreisungen gepredigt hat, war das eine Konferenz für seine Jünger, wobei das Volk sich um sie lagerte und zuhörte. Wir tun dasselbe, indem Menschen aus dem Alltag heraus zusammen kommen, um gestärkt an ihren Wirkungsort zurückzugehen.

Was wird Sie im nächsten Jahr beschäftigen?
In einer Zeit der Stille in diesem Jahr hat Gott sehr deutlich zu mir gesprochen, dass ihm einige Schwerpunkte für seine Gemeinde wichtig sind. Ich möchte hier zwei nennen: Das geschriebene Wort muss wieder eine zentrale Bedeutung im Leben eines jeden Christen erhalten. Wir sollen das Wort Gottes essen!

Neben dem Psalm 106 richtet Gott seinen Scheinwerfer auf den Psalm 91 – ein Wort der Orientierung, des Trostes und der Absichten Gottes in unserer krisengeschüttelten Zeit.

Datum: 31.12.2005
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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