Menschen werden religiöser

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Englischer Theologe sieht Atheismus ohne Zukunft

Der Atheismus hat kaum eine Zukunft, glaubt der englische Kirchenhistoriker und Professor Alister McGrath. Weltweit erhobene Statistiken unterstützen seine Vermutung: Sie zeigen deutlich, dass die Menschen wieder religiöser werden. Selbst in den eignen Reihen müssen die Atheisten Einbußen hinnehmen. So hatte sich erst im vergangenen Herbst der berühmteste Vertreter des Atheismus, der englische Philosoph Antony Flew, von seiner Weltsicht verabschiedet; er glaubt jetzt an einen Schöpfer (Siehe Artikel HIER ).

McGrath wies darauf hin, dass sich heute die meisten Anhänger des Atheismus unter der älteren Bevölkerung fänden. Von Jüngeren werde die „Leugnung Gottes“ eher kritisch beäugt. Die simple und hölzerne Absetzung Gottes durch den Atheismus, die einst als mutig, geistvoll und anspruchsvoll angesehen worden sei, erscheine in der Postmoderne vielen als „blind und intolerant“.

Auch Beispiele aus der Geschichte weisen für den Oxforder Theologen darauf hin, dass das gottlose Lebenskonzept überholt ist. Habe man noch im 19. Jahrhundert geglaubt, dass Religion zu Unterdrückung und Machtmissbrauch führe, so habe unter anderem die Geschichte der Sowjetunion das Gegenteil gezeigt. Gerade dort habe sich die Ideologie des Atheismus als korrupt und intolerant entpuppt.

Im Übrigen decken sich die Beobachtungen von McGrath mit den Berechnungen US-amerikanischer Religionsstatistiker. Demnach wächst die Anhängerzahl der großen Religionen mittlerweile stärker als die Weltbevölkerung. Die jährliche Wachstumsrate der Nichtreligiösen und der Atheisten hingegen liegt weit unter der der Weltbevölkerung.

Datum: 13.07.2005

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