Auftrag von Jesus Christus

Evangelisation – warum?

Sein Herz brennt unvermindert für die Evangelisation: Jakob Zopfi (74), der ehemalige Präsident der Schweizer Pfingstmission, ruft dazu auf, den Auftrag von Jesus Christus in seiner Dringlichkeit ernst zu nehmen.
Jakob Zopfi
50 Jahre – und kein bisschen müde: Jakob Zopfi, Evangelist
Martin Luther
John Wesley

Warum nur sagt Paulus, Kandidat für eine exzellente und hoch geachtete Professur: "Ich habe mehr gearbeitet, weit mehr Schläge erlitten, ich bin öfter gefangen, oft in Todesnöten gewesen... Ich bin in Gefahren gewesen durch Flüsse, unter Räubern, Gefahren in der Stadt, in der Wüste, auf dem Meer... in viel Wachen, in Hunger und Durst, in viel Fasten, in Frost und Blösse?" (1)

Warum sagt Martin Luther, Kandidat für einen römischen Kardinalshut: "Ständig hatte ich den Scheiterhaufen vor Augen. Ich weiss auch, dass wer das Wort Christi in die Welt hinausbringen will, wie die Apostel auf alles verzichten und zu jeder Zeit auf den Tod gefasst sein muss."

Warum sagt John Wesley, Kandidat für eine friedvoll satte Pfarrei: "Keine Strasse zu grundlos, kein Mob zu wild und keine Entbehrung zu schlimm!" Einer seiner Freunde läuft mit dem Evangelium in einem einzigen Winter 2000 km. Ein anderer wird des Nachts in einen Teich gestürzt und immer wieder hineingestossen, ein anderer bewusstlos geschlagen und wie tot liegen gelassen.

Warum heisst der Gipfel der alttestamentlichen Prophetie, den Jesus als grösster Mensch, der je auf Erden gelebt hat, erfüllte: "Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg"? (2)

Warum? Darum!

– Weil jeder Mensch ohne Christus ewig verloren geht.
Stopp. diesen Satz sollten wir dreimal laut lesen! Es geht um nichts weniger als um Rettung aus dem Feuer der Hölle in den Feuerofen der Liebe Gottes. (3) Rundfrage bei einer Reisegruppe in einem Car: "Sage drei Gründe, weshalb wir evangelisieren sollen." In der Gruppe sass Reinhard Bonnke. Seine Antwort muss auch uns gelten: "Ich habe nicht drei, sondern sieben Milliarden Gründe!" Die Botschaft gellt rund um die Welt: "So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben." (4) Da lohnt es sich, mehr zu arbeiten, Schläge zu erleiden, gar den Scheiterhaufen vor Augen zu haben, um Menschen vor dem ewigen Holocaust zu retten.

– Weil Jesus dazu sendet.
Alle Jünger Jesu stehen unter dem heiligen Kommando: „Geht hin in alle Welt und heroldet das Evangelium aller Kreatur“ (5). Gehet hin und „machet zu Jüngern alle Völker und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (6). Ja, die Einladungsevangelisation Jesu gilt: "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ (7) Und: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen." (8) Das Evangelisationskommando aber heisst: Geht, geht, geht!

– Weil die Taufe im Heiligen Geist zur Evangelisation und Mission gegeben wird.
Das sind letzte Worte von Jesus: "Ihr sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden! Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch kommen wird, und werdet Zeugen für mich sein!" (9) Andere mögen wider die Geistestaufe anrennen, uns die Lehre im Mund umdrehen, wir machten aus der Geistestaufe ein Doppeltor zum Himmel. Wir wissen es anders: die Geistestaufe als Kraftausrüstung zur Evangelisation und Mission. Die Pfingstbewegung weiss um das Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Winde und um die Zungen, zerteilt wie von Feuer als Dynamik zur Evangelisation. Bräuchte es denn noch eines weiteren Beweises, als ihre kirchengeschichtlich einzigartige Explosion zu hunderten von Millionen Geretteten rund um die Welt! Möchte diese Evangelisations-Dynamik als neues Feuer auch im morschen Gebälk unserer Breitengrade zünden.

– Weil Evangelisation den Menschen zu seiner ewigen Bestimmung Gottes führt.
Rettung heisst nicht ein himmlisches Mallorca: "Saved, Sun and nothing to do!" Rettung heisst Ewigkeitsbestimmung in Gottes Reich. Evangelisation richtet den Blick weg von tausend irdischen Belanglosigkeiten in die Weite der ewigen Bestimmung des Menschen.

Wenn Christus kommt, geht's erst richtig los. Kaum ist die Gemeinde durch die Entrückung im Himmel verschwunden, öffnet sich dieser, und heraus reitet Er auf weissem Pferd, mit Augen wie Feuerflammen und auf dem Haupt viele Kronen. Und mit ihm auch die Heere der Geretteten, um mit ihm sein Reich aufzurichten und – endlich, endlich – in Gerechtigkeit zu herrschen. Wie sich da die paulinische Fünferkette lohnt: "Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? Wie sollen sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt sind? Wie geschrieben steht: Wie lieblich sind die Füsse derer, die das Evangelium des Friedens verkündigen, die das Evangelium des Guten verkündigen!" (10)

– Weil Evangelisation die Gläubigen und die Gemeinde erbaut.
Da lauert die teuflische Gefahr: Nachfolge Jesu verkommt zu einem geistlichen Schrebergärtchen, wenn möglich noch etikettiert mit der Tafel "PRIVAT". Es geht immer um mich, um meine Blumen, meine Früchte, um meinen geistlichen Ego-Trip. Noch schlimmer haben es die Alten schon formuliert: Ecclesia incurvata in se ipsa – die Gemeinde kurvt um sich selbst.

Der Heilige Geist ist alles andere als ein schöner Schmetterling im bunten Blumengarten. Wie Gottes Herz für die Evangelisation der Welt schlägt, drängt der Heilige Geist: "Sondert mir sie (endlich) aus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe." (11) Ihr seid das Salz der Erde, nicht Salz im Salzfass. Ihr seid Menschenfischer nicht im Aquarium, sondern im weiten, wilden Meer. Und interessant: Indem sich die Gemeinde mit Evangelisation verausgabt, wird sie nach innen gebaut, "erbaut in der Furcht des Herrn, sich mehrend durch den Trost des Heiligen Geistes." (12)

– Weil Evangelisation glücklich macht.
Auch im Stock gefesselt, mit zerschlagenen Rücken in finsterster Kerkerluft jubeln Paulus und Silas um Mitternacht, dass es in den Ohren der Gefangenen hallt und bis die Mauern krachen. (13) Sie wissen: Sie sind allen äusseren Umständen zum Trotz im Triumphzug des Evangeliums! Von diesen Feldzügen der Mission heimgekommen, erzählen sie den Aposteln und Ältesten "eins nach dem andern, was Gott getan hatte unter den Heiden durch seinen Dienst. Als sie aber das hörten, lobten sie den Herrn!" (14) Ist wohl Freude im Himmel über die Neunundneunzig, die die Kirchen füllen und der Busse nicht bedürfen? Sicher aber bei einem Sünder, der Busse tut, fangen die Engel an Gitarre zu spielen. (15)

– Weil Evangelisation belohnt wird.
Lohn, nicht weil wir so gerecht wären, nicht einmal wegen unseres Einsatzes, sondern weil Gott beschlossen hat, Gehorsam, Dienst, Opfer und Hingabe königlich zu belohnen. So schliesst denn das Alte Testament: "An dem Tage, den ich machen will, sollt ihr sehen, was für ein Unterschied sei zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient." (16) Und das Neue Testament beginnt: "Wenn euch die Menschen um meinetwillen, schmähen verfolgen... es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden." (17) Und die letzten Worte der Bibel künden an:"Und siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, zu geben einem jeglichen, wie seine Werke sein werden." (18) Wir beschäftigen uns nicht damit, weil wir nach Lohn hecheln, sondern weil dies Gott selbst für seine Kinder bestimmt hat.

Evangelisation war eines der Hauptanliegen von Jesus. Nicht in behaglicher Nestwärme, sondern unermüdlich unterwegs, hunderte von Kilometern zu Fuss, von Judäa durch Samaria nach Galiläa und zurück, von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt: "Die Füchse haben Höhlen, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er sein Haupt hinlege." (19) Und immer steiler wurde sein Weg, bis an das Kreuz von Golgatha. Und noch dort rettet er einen verlorenen Verbrecher ins Paradies.

Evangelisation war eines der Hauptanliegen der Apostel und Jünger von Jesus. Sie wurden Märtyrer, nicht weil sie ihre Gemeinden hüteten, sondern weil sie mit Waffen des Lichts mitten in die Bollwerke des Teufels einbrachen. Petrus, Andreas, Philippus wurden gekreuzigt, Matthäus an den Boden genagelt und verbrannt, Jakobus enthauptet, der Jüngere vom Tempel gestossen und erschlagen – bis zu Paulus, der auf seinen Missionsreisen über 15’000 km mit der Fackel des Evangeliums vorwärtsstürmte und unter Nero hingerichtet wurde. Aber welche Triumphe für das Opfer von Golgatha!

Evangelisation war eines der Hauptanliegen vieler Männer und Frauen durch alle Jahrhunderte hindurch. Darum war Martin Luther bewusst: "Durch den Tod ist das Wort Christi erkauft, durch Märtyrer verkündet und erhalten, durch Märtyrer kann es auch jetzt allein recht bewahrt und weiter überliefert werden." Darum war John Wesley meist auf dem Pferdesattel, insgesamt 380’000 km. In einem Jahr stürzte er dreimal kopfüber vom Pferd, entging knapp dem Tod. Nach einer Sturmbö über eine Fähre mit acht Menschen und drei Pferden blieb er zuuntest von einer grossen eisernen Stange festgeklemmt. Mit dem Aufruf Lady Huntingdons in Herz und Kopf: "Zielen Sie auf nichts weniger als auf die ganze Menschheit! Solche Arbeit ist ein Geringes für unseren Herrn!"

Aber nicht nur durch die bekannten Evangelisten, die Tausende oder gar Millionen erreichten, sondern durch ein Heer von uns unbekannten Jüngern und Jüngerinnen wurde das Evangelium bis in die letzten Ecken der Erde getragen. Der himmlischen Registratur ist jedes Einzelne sehr wohl bekannt!

Evangelisation und Mission muss eines der Hauptanliegen aller Gläubigen sein. Man stelle sich das mal vor: Wir hätten alle, weit über unseren individuellen Bereich hinaus, eine gemeinsame Gemeinde-, Evangelisations- und Missionsstrategie! Die Jugend evangelisierend auf unseren Strassen. Feldzüge in Stadt, Region und Land – nicht für Coca Cola, sondern für das Evangelium des Retters der Welt! Würde das Wirklichkeit, würde es unser Land schütteln, die Gemeinden beleben, das Gelächter der Hölle in Heulen verwandeln und den Jubel des Himmels anschwellen lassen zum Rauschen vieler Wasser! Evangelisation, warum? DARUM!

Bibelstellen:
1 2 Korinther 11,23-27
2 Jesaja 53,3
3 Judas 23
4 Johannes 3,16
5 Markus 16,15
6 Matthäus 18,19
7 Matthäus 11,28
8 Johannes 6,37
9 Apostelgeschichte 1,4-8
10 Römer 10,13-15
11 Apostelgeschichte 13,2
12 Apostelgeschichte 9,31
13 Apostelgeschichte 16,24-26
14 Apostelgeschichte 21,18-20
15 Lukas 15,7
16 Maleachi 3,14
17 Matthäus 5,11.12
18 Offenbarung 22,12
19 Matthäus 8,20

Autor: Jakob Zopfi, Bearbeitung Livenet

Datum: 28.11.2006
Quelle: Livenet.ch

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