Allah, der Schöpfer

Himmel u. Erde
Nahrung

Ausser der oft wiederholten, allgemeinen Feststellung, dass Gott den Himmel und die Erde sowie alle Menschen geschaffen hat, enthält der Koran keinen detaillierten Bericht über die Schöpfung, so wie das Alte Testament. Eine gewisse Ausnahme bildet Sure 41,9-13, die die Schöpfung in sechs Tagen beschreibt: Zuerst schuf Gott in zwei Tagen Himmel und Erde aus einer Urmasse, dann setzte er die Berge, Flüsse und Pflanzen auf die Erde. Aus dem Wasser erschuf er die verschiedenen Tiere und machte den Menschen zum Beherrscher der Tiere. An keiner Stelle im Koran allerdings heisst es, dass der Mensch "zum Bild Gottes" geschaffen sei, wie es das Alte Testament betont (1. Mose 1,21). Dies wäre nicht vereinbar mit der Grösse und Einzigartigkeit Gottes, die in keinem Vergleich zum Menschen stehen kann.

Der Mensch, eines von vielen Geschöpfen

Ausserdem war nach Sure 40,57 die Erschaffung von Himmel und Erde ein "grösseres Wunder" als die Erschaffung des Menschen. Dagegen ist nach dem Schöpfungsbericht des Alten Testamentes die Erschaffung des Menschen eindeutig der Höhepunkt der Schöpfung (1.Mose 1,21-31).
Übereinstimmend mit der Bibel berichtet der Koran, dass die gesamte Menschheit von einem einzigen Menschenpaar abstammt (6,98). Adam wurde aus einem Klumpen Lehm erschaffen. Gott sprach: Sei! (arab. "kun!"), und Adam war erschaffen (3,59). Das Schöpferwort Gottes lässt Dinge geschehen: "Und wenn er eine Sache beschlossen hat, sagt er zu ihr nur: Sei!, dann ist sie" (40,68).
Nach der Schöpfung hat Gott seinen von den Engeln getragenen Thron im siebten Himmel bestiegen (7,54). Von dort aus regiert er das All. In den unteren Himmeln befinden sich der Mond, die Sonne und die Sterne. Am untersten der sieben Himmel wacht ein Wächter, damit dort nicht die Satane den Ratschluss der Engel belauschen (37,1-9). Die Abfolge von Tag und Nacht ist Gottes Schöpferwerk (10,6). Die Sonne und der Mond geben am Tag und in der Nacht Licht und den Menschen durch ihren Lauf Mittel und Wege zur Zeitrechnung an die Hand (10,5). Gott stützt den Himmel, der ohne Säulen gebildet wurde (13,2), damit er nicht auf die Erde niederfällt (22,65).

Gott ruhte nicht

Ausdrücklich betont der Koran, dass Gott nach der Schöpfung nicht ermüdet war und nicht ruhte, wie es der Gott der Bibel tat: "Wir erschufen die Himmel und die Erde und was zwischen beiden liegt, in sechs Tagen. Doch es berührte uns keinerlei Ermüdung" (50,38). Gott wird weder müde noch braucht er Schlaf. Den Sabbat hat Gott nicht den Moslems zugedacht (16,124), und so existiert bis heute in der islamischen Welt kein offizieller wöchentlicher Ruhetag, obwohl der Freitag eine Sonderstellung einnimmt. In einigen Ländern wurde aufgrund der europäischen Kolonialherrschaft der Sonntag als Ruhetag eingeführt.

Den Schöpfer anerkennen

Auf der Erde ist der Mensch ein von Gott eingesetzer "Nachfolger" oder "Stellvertreter". Gott überantwortet dem Menschen für seine kurze Lebenszeit Güter, gibt ihm Vollmacht darüber und schenkt ihm Wohlergehen, fordert am Ende seines Lebens jedoch Rechenschaft darüber, wie der Mensch sie verwaltet hat und ob er hinter diesen materiellen Dingen Gott als Geber aller Dinge erkannt hat. Deutlich geht aus dem Koran hervor, dass es gottgewollt ist, dass es Reiche und Arme gibt. Beide sollen gleichermassen Gott als Schöpfer und Geber anerkennen, denn Gott stellt die Menschen in ihren verschiedenen Lebenslagen nur auf die Probe (z. B. 6,245), um zu sehen, wie sie sich darin bewähren würden. Für den Menschen ist diese Fürsorge Gottes ein Zeichen, an dem er Gott als Schöpfer erkennen sollte: "Er ist es, der aus den Wolken Wasser herniederkommen lässt ... Darin liegt ein Zeichen für Leute, die sich mahnen lassen ... Vielleicht würdet ihr dankbar sein" (16,10-14).

Weiterführende Links:
www.islaminstitut.de
www.lausannerbewegung.de

Datum: 17.02.2003
Autor: Dr. Christine Schirrmacher
Quelle: Jesus.ch

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