Esoterikmesse Zürich

Höhere Macht gesucht

Die Esoterik-Szene trifft sich in diesen Tagen im Zürcher Kongresshaus zur Messe «Lebenskraft». Während einige Christen vor Ort die wahre Kraft zum Leben – Jesus Christus – näher bringen wollen, warnt die Fachstelle Infosekta vor den Gefahren der Esoterik.
Esoterik (Bigstock: 2158083)

«Der ganze Esoterik-Boom hat auch damit zu tun, dass viele Menschen in christlichen Kirchen nicht das gefunden haben, was sie sich erhofft hatten», glaubt Daniel Hari, der seit Jahren Seminare zum Thema «Heilen wie Jesus» durchführt. Die Esoteriker seien sehr offen, wenn sie erkennen, dass im Namen von Christus die wahre Kraft ist. «Wir sollten einfach vorleben, dass wir eine echte Alternative anbieten können und sie nicht verurteilen.» Streitgespräche würden auch an der aktuell in Zürich stattfindenden Esoterik-Messe nichts bringen.

Christen gehen direkt vor Ort

Für Daniel Hari ist ganz normal, was viele Schweizer Christen herausfordert: Er findet es natürlich, direkt an einer Esoterikmesse mit Menschen über den Glauben zu sprechen und sogar für sie zu beten. Auch Christoph Schum vom Theologischen Seminar ISTL war bereits an der «Lebenskraft»-Messe, um dort mit Leuten ins Gespräch zu kommen und zu beten. Er hat damit gute Erfahrungen gemacht: «Ich erinnere mich an eine Frau, die einen Hörsturz hatte. Nach dem Gebet sagte sie, das Gehör sei wieder offen. Sie liess es danach sogar vom Akustiker bestätigen.» Wenn Esoteriker solche Wunder erleben, seien sie sofort offen, sich auf Jesus einzulassen. Auch Daniel Hari hat diese Erfahrung gemacht. Die Menschen sind meist erstaunt, dass der christliche Glaube so etwas Kraftvolles und Schönes sein kann.

Sektenberatung warnt vor Esoterik

Das wachsende Interesse an esoterischen Angeboten beschäftigt auch die Fachstelle Infosekta. Ungefähr ein Drittel der Beratungstätigkeit beziehe sich auf die Esoterik, sagt die Psychologin und Sektenberaterin Regina Spiess. «Das Interesse an Spiritualität scheint gross zu sein. Die Vorstellung, über sich hinauszuwachsen, entspricht ja auch einer gesellschaftlichen Grundtendenz. Viele erwarten, diese Sehnsucht in der Esoterik gestillt zu bekommen.» Doch dabei sei die Gefahr gross, in eine Abhängigkeit zu geraten, warnt Regina Spiess, besonders beim «Channeling». «Hier versucht ein Medium mit einem Erzengel oder einem anderen höheren Wesen Kontakt aufzunehmen und von ihm eine Botschaft zu erhalten.» Oft entstünden durch solche Praktiken gefährliche Abhängigkeiten zum Medium, weil dieses - so empfinde es zumindest der Ratsuchende - im Erkenntnisprozess viel weiter sei.

Als politisch und konfessionell unabhängige Konsumentenschutzorganisation berät Infosekta in den Dimensionen des Erklärbaren. Sie setzt sich für Menschen ein, die von vereinnahmenden Gruppen oder Personen manipuliert, ausgebeutet oder in ihrer Gesundheit geschädigt werden.

Datum: 28.02.2014
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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