Buddhismus im Westen: Auch du bist Gott!

Sie alle flirten mit dem Buddhismus: Brad Pitt...
Richard Gere...
Leonard Di Caprio.

Sharon Stone, Richard Gere, Meg Ryan: Die Liste der Prominenten, die sich zum Buddhismus bekennen, ist lang. Sehr lang. Leonardo di Caprio, Brad Pitt oder Tina Turner gehören ebenfalls dazu - und noch viel mehr Nichtprominente. In Deutschland soll es über 500'000 Buddhisten geben, in der Schweiz rund 60'000. Ein buddhistisches Kloster findet man mittlerweile sogar im Provinznest Gretzenbach.

Was macht den Buddhismus so attraktiv? «Täglich besser werden - das schafft nur der Buddhismus, weil er ohne Druck wirkt», sagt die französische Schauspielerin Sophie Marceau. Und ihre amerikanische Kollegin Shirley MacLaine meint: «Du lernst: Auch du bist Gott!»

«Buddhismus macht immun»

Die säkulare Zeitschrift «Das Magazin» erklärt sich den Buddhismus-Boom so: «Er macht immun. Er hilft Hilflosigkeit ertragen. Der Buddhismus kultiviert die Leere. Statt beunruhigt und aufgebracht über den Zustand der Welt ist man lieb, heiter und glücklich.» In «Ostasiens Millionen», der Zeitschrift der Überseeischen Missionsgemeinschaft (ÜMG), tönt es ähnlich: «Der friedlich und sanftmütig erscheinende Buddhismus trifft eine tiefe Sehnsucht der Leistungsgesellschaft.» Nämlich: «Die Aussicht, mit sich selbst und dem Kosmos in Harmonie zu leben.» Der westliche Buddhismus sei entstanden «im Vakuum eines rationalen, technisierten und kirchlich verstaubten Umfeldes.»

Christen könnten von Buddhisten lernen

Der Buddhismus sei deshalb eine Anfrage an die Christen, glauben christliche Buddhismus-Kenner. Christen könnten von Buddhisten sogar lernen, sagt Hanspeter Nüesch, Leiter von Campus für Christus Schweiz: «Buddhisten lehren mich, das Hier und Jetzt bewusst zu leben und nicht in die Vergangenheit und Zukunft abzuschweifen.» Achtsamkeit und Gelassenheit in widrigen Umständen könne man von Buddhisten lernen, schreibt der ÜMG-Missionar Samuel Wunderli. Allerdings, präzisiert er, soll diese Gelassenheit auf dem Wissen basieren, «dass einer für uns sorgt».

«Buffet-Spiritualität»

Gerade der Glauben an den «Einen» stösst bei Buddhisten auf Widerstand. Der Anspruch Jesu, Weg, Wahrheit und Leben zu sein, sei für sie eine «unmögliche Intoleranz», so Wunderli. Buddhisten pfeifen auf Dogmen; sie wollen experimentieren und Neues erfahren. Buddhismus im Westen sei oft eine «selbstgebastelte Privatreligion», sagt Wunderli. «Buffet-Spiritualität» nennt es Nüesch. Und genau diese «Buffet-Spiritualität» habe sich ins Christentum eingeschlichen, kritisiert Nüesch: «Man nimmt sich den besten Prediger in Gemeinde A, den besten Anbetungsgottesdienst in Gemeinde B und noch etwas in Gemeinde C.»

Buddhistische Einflüsse stellt auch Hans Walter Ritter fest. In «Ostasiens Millionen» schreibt er: «Haben Sie es schon erlebt, dass in Bibelgesprächen das eigene Empfinden höher eingeschätzt wurde als die Autorität des Wortes Gottes? Spüren Sie, wie die Verbindlichkeit und Treue an Raum verlieren, weil es wichtiger scheint zu tun, was sich eben jetzt gerade gut anfühlt?» All das, so Ritter, sei «Gedankengut des Buddhismus».

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Datum: 07.06.2002
Autor: Markus Häfliger
Quelle: Chrischona Magazin

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