Eiszeit im Herzen?

Es taut, der Frühling ist los…

Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, kann es nicht leugnen: Der Frühling ist los. Nicht nur die erwachende Natur oder das Vogelgezwitscher, auch unsere Einkaufszentren lassen diesbezüglich keine Zweifel aufkommen.
Kirschblüten

Knalliges Grün, wohin das Auge schaut, Schmetterlinge und Osterhasen in allen Variationen begleiten den wintermüden Konsumenten auf Schritt und Tritt. Grün steigert die Lebensfreude – und damit auch unsere Kauflust. Dienst am Kunden oder knallhartes Geschäftsdenken? Wie dem auch sei, eine Versuchung ist dieser Frühling alleweil. Ich klammere mich am Einkaufswagen fest, murmle unaufhörlich meinen Merksatz «Ich kauf nur, was ich brauche» vor mich hin und packe das in meinen Einkaufswagen, was auf meinem Zettel steht.

Ein klitzekleines Bisschen Frühlingsgrün schafft es natürlich trotzdem unter all die Notwendigkeiten. Weil es so gut tut und müde Frauen munter macht!

Doch nicht jeder Winter kann durch eine Handvoll Grün vertrieben werden.

Das weiss auch die Frau, von der die Bibel im vierten Kapitel des Johannesevangeliums berichtet:

Über Mittag, zu einer Tageszeit, in der nur wenige Leute auf der Dorfstrasse unterwegs sind, geht sie zum Brunnen, um Wasser zu holen. Ihr Herz ist leer, ausgetrocknet, wie erstarrt. Dickes Eis liegt über ihrer Seele, zu tiefen Gefühlen ist sie längst nicht mehr fähig. Sie hat ihre Jugend in vollen Zügen ausgekostet, gehörte zu den gefeierten Schönheiten ihrer Generation. Ihr Körper war begehrt und während einiger Jahre gelang es ihr auch, sich daraus die Wertschätzung zu holen, nach der sie sich seit ihrer Kindheit vergeblich gesehnt hatte. Doch das ist Schnee von gestern. Eiszeit statt Schmetterlinge im Bauch. Geblieben sind nur die Erinnerungen.

Wer wohl der Fremde ist, der da am Brunnenrand sitzt und sie um Wasser bittet? Es geht eine Wärme von ihm aus, die stärker ist als die Eismassen, die sie eingeschlossen haben. Wenn er mit ihr redet, bekommt ihr Panzer Risse und ihr Herz klopft zum Zerspringen. Frühlingsgefühle kommen auf. Sie lässt alles stehen und liegen und rennt in ihr Dorf, um dort das Ende ihres Winters einzuläuten.

Jesus Christus ist der himmlische Frühlingsbote, der die Macht des Winters besiegt hat. Seit seiner Auferstehung wissen wir, dass der Tod, so mächtig er sich auch aufspielen mag, in unserem Leben nicht das letzte Wort haben wird.

Seit Ostern ist der Frühling los. Und jeder, der das will, darf diesen Jesus darum bitten, mit seinem warmen Wind das anzuhauchen, was längst zu Eis erstarrt ist. Die Bibel schliesst ihre Berichte mit einem grossen Frühlingsspektakel ab.

Der Seher Johannes berichtet darüber: Am Ende aller Zeiten sieht er Jesus, den Sohn Gottes auf dem Thron sitzen und ausrufen «Schaut her, ich mache alles neu!»

Laden Sie diesen himmlischen Frühlingsboten doch ein, Ihr Leben auf den Kopf zu stellen. Seine Wärme wird auch in Ihrem Herzen Neues spriessen lassen. Eiszeit? Es taut! Der Frühling ist los!

Regula Lehmann ist Referentin, Autorin und berät ungewollt schwangere Frauen in einer Beratungsstelle. 

Lesen Sie auch:
Neu und frisch wie der Frühling

Datum: 15.04.2012
Autor: Regula Lehmann
Quelle: Livenet.ch

Werbung
Livenet Service
Werbung