«… Frieden suchen»

4. Mose 14, 10-20 (24)

«Aber das ganze Volk sprach, man sollte sie steinigen. Da erschien die Herrlichkeit des HERRN über der Stiftshütte allen Israeliten.»

Zusätzlicher Text: 2. Timotheus 2,22-25

Kaleb und Josua setzen sich mutig für Gottes Auftrag ein; doch das Volk reagiert trotz aller Wundererfahrungen in der Vergangenheit mit Auflehnung und will die beiden durch Steinigung töten. Wer solche Freunde hat, braucht wahrlich keine Feinde mehr.

Gott sei Dank fliegen die Steine heutzutage nicht mehr. Wenigstens nicht physisch. Doch die virtuellen Steine sind nicht weniger schmerzhaft. Negative Kritik, lieblose Reaktionen, Nörgelei oder Gerüchte fliegen auch durch unsere Reihen. Besonders verletzend ist es, wenn nahestehende Personen involviert sind. Freunde, Familienangehörige oder Mitchristen.

Bei Kaleb und Josua setzt sich danach Gott selber für die treuen Männer ein. Zur Strafe will Gott das untreue Volk sogar komplett vernichten und mit Mose ein neues, stärkeres Volk aufrichten. Es ist anzunehmen, dass Kaleb und Josua dabei auch Spitzenpositionen erhalten hätten. Doch sie verzichten auf Rache, und im Gespräch mit Gott fleht Mose um Geduld, Barmherzigkeit und Vergebung Gottes.

Wir brauchen auch heute solche «Kalebs», die dem Trend entgegengesetzt handeln und nicht nach Rache schreien, sondern im Gebet den Frieden suchen. Das ist eigentlich ein hoher Anspruch, der fast nicht umzusetzen ist. Deshalb brauchen wir dazu die Kraft des «anderen Geistes» (V.24). Dieser gab auch Jesus oder Stephanus im Angesicht des Todes die Kraft, ihren Feinden zu vergeben. Durch dieselbe Kraft fordert uns auch Paulus auf, den Frieden nicht nur zu suchen, sondern ihm regelrecht nachzujagen.

Beten wir um diesen anderen Geist, dass er uns hilft, die auf uns geworfenen Steine nicht zurückzuwerfen. Viel besser bauen wir mit diesen ein Fundament für einen Neubau.

Fürs Gebet

Danken:

Dass wir im selben Geist wie Christus Friedensstifter sein können. Für den inneren Frieden, den wir von Gott erhalten, selbst in widrigen Umständen. Dass Gott uns immer wieder vergibt und einen Neuanfang schenkt, wo wir versagt haben.

Bekennen:

Dass wir manchmal lieber Rache üben als vergeben. Unser liebloses, von Egoismus und eigenen Verletzungen geprägtes Verhalten gegenüber Mitmenschen.

Bitten:

Für Frieden in Ländern und Regionen, wo Krieg und Unversöhnlichkeit herrschen. Für Frieden in Ehen, Familien und im Berufsalltag

Gebet

Allmächtiger Vater,

danke für deine liebende Schöpfungskraft, die auch heute in mir und in anderen Neues schafft. Liebender Sohn, danke für deine Vergebung, die ich unverdient erhalte und mir hilft, diese auch anderen Menschen zuzusprechen. Und ich bitte um deinen heilenden Geist, der mein Gewissen erneuert und mir die Kraft dazu gibt.

Amen.

Tägliche Texte zur Allianzgebetswoche 2014 «Mit Geist und Mut»:
Allianzgebetswoche eröffnet: Wo Christen keine Kompromisse machen
Sonntag, 12.01.2014 - «...ausgerüstet»
Montag, 13.01.2014 - «...Hoffnung wecken»
Dienstag, 14.01.2014 - «...gegen den Strom»
Mittwoch, 15.01.2014 - «...Lähmung überwinden»
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