Aus eigener Kraft

Der Prophet sieht es kommen: die übermächtige Streitmacht der Chaldäer wird Jerusalem einnehmen und die Bewohner des Landes nach Babylon verschleppen. So ist es ja auch gekommen. Der zweite Teil des Verses verweist auf ein Grundproblem des Menschen. Gott hat nichts gegen Power; er hat den Menschen ja selbst damit ausgestattet. Die Sache hat nur einen Haken: Der Mensch verwendet diese Kraft für seine eigenen Zwecke und lässt den Geber links liegen. In den nächsten Tagestexten werden wir uns mit den Auswirkungen beschäftigen, die das auf den Athleten und seinen Sport hat. Der Christ wird dabei die Frage nach seinen wichtigsten Zielen beantworten müssen.

Dass wir uns recht verstehen: Für guten Sport sind mindestens sechs Grundvoraussetzungen unverzichtbar. Auch für den Christen sind sie durch nichts anderes zu ersetzen.
1. Da ist zunächst das Material: Dazu gehört der Mensch selbst und natürlich sein Arbeitsgerät.
2. Dann ist da das menschliche Umfeld, als da sind: Betreuer, Ärzte, Helfer, Trainer, Manager etc.
3. Eine wichtige Rolle spielt die Mentalität, die geistig-gedankliche Einstellung. Was nützt es, wenn einer,sobald es darauf ankommt, im Kopf versagt?
4. Die Methodik, also die Beherrschung der Technik, die richtige Organisation und Dosierung der Bewegungsabläufe. Sie müssen im entscheidenden Augenblick "kommen".
5. Auch braucht es eine intakte Mobilisierung, eine geistige Beweglichkeit, um sich den oft schnell wechselnden Umständen eines Wettbewerbs anzupassen. Dazu gehört das offene Auge und die Beweglichkeit, sich auf neue Situationen einzustellen.
6. Zur sportlichen Leistung gehören die Motivationen. Sie können verschiedene Wurzeln haben, aber wer sich selbst testen, konsequent trainieren und mit anderen messen möchte, braucht sie. Sie sind das Salz in der Suppe.
Ohne die Optimierung dieser Voraussetzungen ist das Ziel, die sportliche Topleistung, kaum zu erreichen; ganz gleich, ob es sich um einen regionalen Wettbewerb oder eine Meisterschaft handelt. Du hast dabei drei Möglichkeiten:
a) Du kannst allein auf dieses System bauen; damit vertraust du letztlich auf deine eigene Kraft, als wäre sie dein Gott.
b) Du kannst Gott bitten, dir beim Erreichen deiner Höchstleistung zu helfen; also du und er zusammen.
c) Oder aber du legst alle Voraussetzungen und Möglichkeiten bewusst in Gottes Hand mit dem Wunsch, dass sein Willen und Plan vollständig geschehen sollen.

Schaubild 1 Das oberste Ziel:
Die sportliche Top-Leistung
Material
- Körper
- Sportgerät
Menschen Mentalität
Methodik Mobilisierung Motivation

Höchstes Vorhaben: Mit diesen Mitteln will ich meinen sportlichen Höhepunkt erreichen.

Die übliche "normale" Zielsetzung

Je nach Sportart und Leistungsstand kann dieses Bild noch weiter aufgeschlüsselt werden. Die sechs Grundvoraussetzungen aber sind für jeden Sporttreibenden unentbehrlich - selbst für den Gesundheitsjogger.Das System funktioniert, wenn alles reibungslos ineinander greift. Doch steht der Sportler trotz Mediziner hilflos da, wenn er sich im falschen Moment den Fuß vertritt. Bricht die Motivationskurve ab, hat das Auswirkungen auf die Mentalität. Optimale Methodik hängt wieder von der Flexibilität bei der Beurteilung der Umstände ab. Weil eins ins andere greift und jeder Faktor zum Schwachpunkt werden kann, ist das System von der Struktur her (aufgrund der menschlichen Unstetigkeit) permanent anfällig. Auch die perfekteste Optimierungsstrategie bewegt sich deshalb immer in Grenzen.

Datum: 31.05.2002
Quelle: SRS online

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