Die vernachlässigte Tugend harter Arbeit

Von Rick Boxx Eine Umfrage des Magazins Parade, das jede Woche in US-amerikanischen Zeitungen erscheint, fand heraus, dass 51 Prozent der 26.000 befragten Menschen glaubt, dass man im Beruf am effektivsten vorankommt, wenn man sich die interne Unternehmenspolitik zunutze macht. Nur 27 Prozent der befragten Personen waren der Ansicht, dass Erfolg im Beruf das Resultat von harter Arbeit und Sorgfalt sei. Wenn ein solch grosser Prozentsatz der arbeitenden Bevölkerung glaubt, der beste Weg, befördert und damit besser entlohnt zu werden, sei der, politisch klug zu agieren, dann befürchte ich, dass dies zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden könnte. Daraus könnten viele den Schluss ziehen, dass ihre persönlichen und beruflichen Interessen am besten bedient werden, wenn sie versuchen, ihre Kollegen zu übervorteilen und die Gunst ihrer Vorgesetzten zu gewinnen, anstatt ihre beruflichen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Dies ist in vielerlei Hinsicht unglücklich. Die altehrwürdige Tugend der harten Arbeit gerät in Vergessenheit - und damit die Anerkennung, dass eine gut ausgeführte Tätigkeit etwas Ehrenvolles ist. Die Nutzniesser der harten Arbeit - Arbeitgeber, Mitarbeiter, die von der Qualität der Arbeit ihrer Kollegen abhängig sind, Lieferanten und Kunden - kommen zu kurz, wo Menschen sich darauf konzentrieren, das System dahingehend zu manipulieren, dass ihre eigenen Interessen befriedigt werden. Und der intrinsische Wert der Arbeit, der Glaube daran, dass sie an sich ehrenwert und erfüllend ist, wird ebenfalls verleugnet. Die Bibel äussert sich ausgiebig zur Bedeutung der Arbeit. Anstatt sie als «notwendiges Übel» zu betrachten, stellt sie fest, dass Gott die Menschen zur Arbeit bestimmt hat. Sie legt ausserdem dar, dass harte Arbeit anerkannt und entlohnt werden kann und soll: Die Arbeit ist dazu da, unsere Existenz zu sichern.

Wir alle haben Bedürfnisse - Nahrung, ein Dach über dem Kopf, Kleidung, Fortbewegungsmittel und vieles mehr. In der gesamten Menschheitsgeschichte war die Arbeit das Hauptmittel zur Befriedigung dieser Bedürfnisse. Wenn man den Wert der Arbeit geringschätzt, dann verringert man so auch die Befriedigung, für die eigenen Bedürfnisse und die der Familie Sorge zu tragen. «Schon damals haben wir euch den Grundsatz eingeschärft: Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen.» (2. Thessalonicher 3,10).

Die Arbeit spiegelt persönliche Integrität und Engagement wider. Wenn ein Unternehmen oder eine Organisation uns einstellt, erhalten wir eine Stellenbeschreibung. Sie legt genau dar, wofür wir verantwortlich sind, und unser Arbeitgeber erwartet von uns, dass wir unserer Verantwortung ehrlich und engagiert nachkommen. Manche mögen versuchen, voranzukommen, indem sie in Beziehungen manipulieren, anstatt ihre beruflichen Fähigkeiten an die erste Stelle zu setzen. Ein besserer Ansatz bietet uns Sprüche 27, 18: «Wer seinen Feigenbaum pflegt, kann die Früchte ernten; wer sich für seinen Herrn einsetzt, der findet Anerkennung.»

Durch die Arbeit können wir Anerkennung für herausragende Leistung finden. Natürlich können wir versuchen, uns bei unseren Vorgesetzten einzuschmeicheln, aber die bewährte Vorgehensweise, wenn wir beruflich vorankommen wollen, ist die, für sehr gute Leistung und Qualität im eigenen Verantwortungsbereich bekannt zu werden. «Kennst du jemanden, der geschickt ist bei seiner Arbeit? Er wird erfolgreich sein, und du wirst ihn nur bei einflussreichen Leuten finden.» (Sprüche 22, 29).

Die Menschen um Sie herum mögen bei ihrer Arbeit politisch klug agieren. Aber wenn ich Ihnen einen Vorschlag machen darf: Besser als politisches Taktieren ist es, sich darauf zu konzentrieren, hart zu arbeiten und die Interessen Ihres Chefs zu verfolgen.

Datum: 24.06.2013

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