WIE MAN SICH LUFT IM LEBEN VERSCHAFFT

Von Whit Criswell

Vor einigen Monaten erhielten Tausende von Menschen den „I love you“ Brief, ein E-Mail Virus, der sich von Asien nach Europa und Amerika innerhalb von vier Stunden verbreitete. Er verursachte die Schließung des britischen Parlaments, des Repräsentantenhauses und vieler großer Unternehmen. Die Computersysteme gingen auf overload und das Ergebnis war, dass sie abstürzten.

Ich kenne viele Menschen, denen es auch so geht. Sie sind auch überladen und stehen kurz vor dem Zusammenbruch. In einem kürzlich erschienenen Zeitschriftenartikel hieß es, der Preis unseres Wohlstandes sei die Notwendigkeit, mehr arbeiten zu müssen denn je. Irgendwie gedeihen die Menschen trotz ungewöhnlicher Arbeitszeiten, fast-food und hightech. Sie schlafen im Schnitt 2,5 Stunden weniger als ihre Großeltern.

Die durchschnittliche Arbeitswoche ist heute länger als in den 60iger Jahren. Der durchschnittliche Büroangestellte hat das Material von 36 Arbeitsstunden auf dem Schreibtisch liegen. Man benötigt 3,5 Stunden pro Woche nur dafür, in diesen Stapeln das benötigte Stück zu finden.

Wir verbringen 8 Stunden unseres Lebens mit „Müll“- Post öffnen; 2 Jahre spielen wir „Telefon-Haschen“ mit Menschen, die entweder gerade selber sprechen oder nicht da sind; 5 Jahre unseres Lebens warten wir auf Menschen, die sich zuviel vorgenommen haben und zu spät zu Verabredungen kommen. Wir sind chronisch in Hetze, chronisch zu spät und chronisch erschöpft. Es ist so wie Hiob es sagt: „Ohne Ruhe und Frieden lebe ich dahin, getrieben von endloser Qual!“ (Hiob 3,26).

Die typischen Gebiete der Überlastung sind: Aktivitäten, Veränderungen, Vielfalt, Schulden, Medien, Information, Verfügbarkeit und Lebenstempo. Wie heißt die Lösung? LUFT: Der Freiraum zwischen meiner Pflicht und meiner endgültigen Grenze. Es ist die Zeit zum Verschnaufen. Keine Luft zu haben ist so, als würde man gebeten, 5 Pfund mehr zu tragen, als man eigentlich heben kann; Luft heißt, einen Freund zu haben, der die Hälfte der Last mit trägt; ohne Luft sein bedeutet, dass du das Buch nicht beenden wirst, welches du gerade unter Stress liest; Luft haben bedeutet, es zweimal zu lesen. Keine Luft bedeutet Ermüdung und Hektik; mit luftigem Freiraum hat man Energie und Ruhe. Unsere Kultur ist ohne Freiraum; Luft haben ist eine Gegenkultur. Keine Luft zu haben ist die Krankheit unserer Dekade; Freiräume sind die Kur:

  • ein ruhiger Geist
  • bessere Gesundheit
  • stärkere Beziehungen
  • für Gott zur Verfügung stehen, uns zu gebrauchen
  • unsere menschlichen Grenzen erkennen. „Ich sah, dass alles ein Ende findet...“(Psalm 119.96). Wir haben physische, emotionale, geistige, zeitliche und räumliche Grenzen. Gottes Frühwarnsystem, diese zu überschreiten sind Schmerz, Ermüdung, Stress, Freudlosigkeit und Reizbarkeit.
  • Zulassen, Probleme zu haben. Jesus sagt: „In der Welt werdet ihr von allen Seiten bedrängt.“(Joh. 16,33). Das Leben verläuft nicht nach Plan. Manchmal schaffen wir es wegen dichtem Verkehr nicht, irgendwo pünktlich anzukommen. Da braucht man ein wenig Luft.
  • Freiräume in deinen Tagesplan einbauen. Wenn du 60 m/h fährst, brauchst du ca. einen Meter, um zum Stehen zu kommen. Also, je beschäftigter du bist, umso mehr Luft brauchst du. Das Leben ist eine Reise, kein Wettrennen. „Wann endlich wird der Dummkopf vom vielen Reden müde? Nicht einmal den Weg in die Stadt findet er.“ (Prediger 10,15).
  • Traue dir selbst weniger und Gott mehr zu. Gott kann mehr in 20 Minuten erreichen als du in 20 Jahren. Entspanne dich und schaue zu, was Gott kann. Das einzig Gute an Überlastung ist, dass sie dich dazu zwingt, Gott mehr zu vertrauen. Selbst wenn wir nicht überlastet sind, ist es keine schlecht Idee, auf Gott zu vertrauen, da er alles gemacht hat.

Datum: 07.01.2013

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