Das war knapp! (Psalm 28)

In meinen Ferien habe ich es erlebt. Eine Sekunde beim Autofahren nicht aufgepasst – und beinahe hätte es einen grossen Unfall gegeben. Das war knapp! Ich fahre auf den nächstmöglichen Parkplatz, steige aus, und atme tief durch. Und alles ging so schnell. Ich realisiere erst jetzt, was da alles hätte sein können.

Ein Mann erzählt mir in der Seelsorge, dass er nach der Arbeit zu Hause einen Zusammenbruch hatte. Seine Frau organisierte den Arzt, dieser die Ambulanz. Dann war er drei Tage im Spital. Untersuchungen. Alles wurde überprüft. Die schlimmsten Befürchtungen stiegen in ihm hoch. Herzinfarkt? Krebs? Nervenprobleme? Und er habe seit langem wieder einmal gebetet.

Er erzählt es mir – und ich denke an Worte aus dem 28. Psalm: „Zu dir, Herr, rufe ich, du bist mein Beschützer. Bitte, stelle dich nicht taub; halte dich nicht von mir zurück, sonst geht es mir wie denen, die ins Grab hinunter müssen. Höre mein lautes Flehen.“ (Ps 28.1-2a)

Und am vierten Tag seien die Ärzte gekommen und hätten Bericht erstattet. Alles sei in Ordnung. Dehydriert sei er gewesen! Er müsse in der Hitze einfach mehr trinken – regelmässig und mehr. Und da und dort soll er auch etwas Salziges zu sich nehmen.

Das erzählt er mir, weil er es als unendliches Glück, als Zeichen, dass Gott zu ihm steht, erlebt hat. Er will mit mir diese Freude teilen. Und ich lese ihm zum Schluss Worte aus dem 28. Psalm vor: „Gepriesen sei der Herr, denn er hat mein lautes Flehen gehört. Der Herr gibt mir Kraft und Schutz; auf ihn verlasse ich mich, und mir ist geholfen. Ich kann fröhlich sein und ihn mit Gesang preisen.“ (Ps 28.7)

Datum: 26.08.2006
Autor: Roman Angst
Quelle: Bahnhofkirche Zürich

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