Lebendige Gemeinden mit einem brennenden Anliegen

"Mit mir ist der Geist des Herrn, weil er mich berufen hat. Er hat mich beauftragt, den Armen die frohe Botschaft zu bringen. Den Gefangenen soll ich die Freiheit verkünden, den Blinden sagen, dass sie sehen werden, und den Unterdrückten, dass sie bald von jeder Gewalt befreit sein sollen. Jetzt erlässt Gott alle Schuld" (Lukas 4,18-19).

Jesus machte am Anfang seines Dienstes klar, was seine Berufung ist. Er wurde nicht müde, seinen Jünger zu erklären und zu zeigen, warum er gekommen war. Deshalb bezog er sie in seinen Dienst ein. Sie sollten ein gültiges Modell haben, dem sie später auch ohne seine leibliche Gegenwart folgen konnten.

In der Aufforderung von Apostel Paulus im Epheser-Brief, Kapitel 4, Verse 11 bis 16, die Dienste der Gemeinde zur Ausrüstung der "Heiligen" einzusetzen, erkennen wir den Ansatz zur Förderung des Dienstes Jesu für die ganze Gemeinde und nicht einzelner "Stars" oder "Fachleute". Die ganze Gemeinde soll damit beginnen, den Dienst Jesu zu tun.

Verschiedene Gemeinden mögen theologisch nicht immer auf der gleichen Linie liegen, dennoch sollten sie nach meiner Ansicht neben dem Sinn für Familie und der Vision der Evangelisation ihres Landes folgende fünf Anliegen verfolgen. Wir haben dazu in der Vineyard Bern folgendes Akronym entwickelt -das Vineyard-LEBEN.

Das L steht für "Leidenschaft"

Wir wollen mit Leidenschaft Jesus anbeten. Wir feiern gemeinsam unseren Glauben in der Anbetung Gottes, was für uns ein Lebensstil der innigen Liebesbeziehung und des Gehorsams gegenüber Jesus Christus ist, der sich in Grosszügigkeit im Geben und im Dienst an den Benachteiligten dieser Welt äussert.

Das E steht für "Evangelisation"

Menschen sollen die Barmherzigkeit Jesu erfahren. Leben und Wirken einer Gemeinde werden im Blick auf Jesus Christus fernstehende Menschen gefördert. Wir möchten die Menschen finden, die Jesus durch den Heiligen Geist in die Familie Gottes führen möchte.

Das B steht für "Beziehungen"

Menschen sollen in Freiheit in der Familie Jesu mitleben können. Wir wollen Menschen in die Beziehungsnetze der einzelnen Familien aufnehmen, damit sie als Teil dieser Weggemeinschaften leben und wirken können.

Das E steht für "Erfahrungen sammeln"

Wir möchten Menschen dazu ermutigen, mündige Jünger Jesu zu sein. Wir fördern einen Lebensstil von Liebe, Annahme und Vergebung, damit Menschen ein
o mündiges,
o Bibel orientiertes,
o transparentes, ehrliches,
o vom Heiligen Geist geführtes
Leben führen können.

Das N steht für "Nachfolge im Dienst"

Wir wollen gemeinsam den Dienst Jesu in unseren Familien, der Gemeinde und der Gesellschaft tun. Alle sollen die Gelegenheit bekommen, daran teilzuhaben. Dazu wollen wir Raum schaffen und Menschen ausbilden, damit sie sich gemäss ihrer Berufung und ihren Gaben einbringen können und so zum Dienst freigesetzt werden.

Diese fünf Ziele beschreiben unsere Werten und Ziele. Es sind immer inhaltliche Werte, die sich auf das Wachstum des Einzelnen, aber auch der Gemeinde auswirken. Der positive, lebensbejahende Ansatz verbindet die Menschen, die sich für die Evangelisierung unserer Länder einsetzen.

"Ihr seid das Licht, das die Welt erhellt. Eine Stadt, die hoch auf dem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet ja auch keine Lampe an und deckt sie dann zu. Im Gegenteil: Man stellt sie so auf, dass sie allen im Haus Licht gibt. Genauso soll euer Licht vor allen Menschen leuchten. An euren Taten sollen sie euren Vater im Himmel erkennen und ihn auch ehren." (Matthäus 5,14-16).

Die Botschaft Jesu und sein Werk sind zeitlos. Er gab uns ein Modell, wie sich das Königreich Gottes ausbreiten kann, daher ist für uns die Bibel der Ausgangspunkt unseres Wirkens. Die Orthodoxie (Rechtgläubigkeit) darf darüber hinaus nicht dem Pragmatismus (Machbaren) geopfert werden. Eine Kirche ist nicht auf Grund ihrer Gebäude, Programme oder Ansätze lebendig. Auch die "richtige Theologie" bringt nicht die gewünschte Veränderung. Es ist der aus Christus fliessende Ruf nach Versöhnung - begleitet von den Zeichen des Königreiches Gottes -, der von der Welt gehört werden wird.

Gedankenanstösse:
1. Leben Sie verbindlich in einer Gemeindefamilie mit?
2. Ist es Ihnen wichtig, dass Jesus fern stehende Menschen Jesus Christus erfahren können?
3. Was können Sie dazu beitragen, damit Ihre Gemeinde beginnt, sich an Jesus fernstehenden Menschen zu verschenken?
4. Was muss sich in Ihrer Gemeinde verändern, damit sie dem Auftrag von Jesus folgen kann?

Datum: 31.05.2006
Autor: Martin Bühlmann
Quelle: Gemeinde leben - Gemeinde lieben

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