Sieben Aspekte eines authentischen Gemeindelebens: Die prophetische Gemeinde

Unter Prophetie verstehen wir Gottes Reden zu den Menschen. Er spricht durch seinen Geist zu Menschen, die das, was sie zu hören empfinden, weitergeben, damit andere es interpretieren und anwenden können. Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen prophetischem Reden und prophetischem Handeln.

Jesus - der Prophet

Im Neuen Testament begegnet uns Jesus Christus als der vollkommene Prophet. Nach seiner Auferstehung traf er zwei seiner Jünger, die auf dem zehn Kilometer langen Weg von Jerusalem nach Emmaus waren. Unterwegs begegneten sie Jesus, den sie aber nicht erkannten. Er sprach sie darauf an, was sie miteinander zu reden hatten. Erstaunt erklärten sie ihm von diesem Mann, der in Jerusalem gekreuzigt worden war und wieder auferstanden sei.

",Du hast nichts von Jesus gehört, dem Mann aus Nazareth?' antworteten die Jünger? ,Er war ein Prophet, den Gott geschickt hat. Jeder im Volk konnte das an seinen Worten und Taten erkennen'" (Lukas 24,19).

Die zwei Jünger hatten eines erkannt: Jesus war der Gesandte Gottes, der mit Worten und Taten die Absichten Gottes sichtbar gemacht hatte. Jesus hatte tatsächlich mit jedem Wort und jeder Handlung genau das zum Ausdruck gebracht, was sein Vater dieser Welt vermitteln wollte. Wer Jesus Christus persönlich kennen lernt, seine Worte hört und seine Wirken sehen kann, der hat Gott gehört und gesehen.

Als Jesus einmal mehr herausgefordert und mit der Frage konfrontiert wurde, wer ihm die Autorität gegeben habe, so zu sprechen und zu handeln, wie er es tat, entgegnete er:

"Dabei kann ich nicht eigenmächtig handeln, sondern ich entscheide so, wie Gott es mir sagt. Deswegen ist mein Urteil auch gerecht, weil es nicht meinem eigenen Willen entspricht, sondern dem Willen Gottes, der mich gesandt hat" (Johannes 5,30).

Als Jesus ein totes Kinder auferweckt hatte, erschraken alle, die Zeugen dieses Wunder gewesen waren, und sagten: "Gott hat uns einen mächtigen Propheten geschickt. Er hilft seinem Volk!" (Lukas 7,16). Die Auferweckung des toten Kindes war also nicht nur die "Heilung" des Kindes vom Tode. Es war Gottes klares Reden, dass ihm sogar der Tod untertan ist. Er machte damit deutlich, dass es nicht seinem Willen entspricht, dass die Menschen tot sind, sondern dass sie leben. Mit diesem Wort bereitete er die Menschen auf den Opfertod Jesu vor und damit auf die Realität des ewigen Lebens. Die Auferweckung war also auch in gewisser Weise eine prophetische Handlung.

Datum: 31.05.2006
Autor: Martin Bühlmann
Quelle: Gemeinde leben - Gemeinde lieben

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