Pamela macht eine Entdeckung

"Ich wuchs als Einzelkind in einer Gegend auf, in der es keine anderen Kinder in meinem Alter gab. Schon früh war ich auf mich allein gestellt und musste mich selbst beschäftigen. Ich hatte eine blühende Fantasie, dachte mir Geschichten aus, beobachtete viel, und als ich Lesen lernte, öffnete sich mir eine neue Welt. Von diesem Zeitpunkt an traf man mich immer mit einem Buch an. Es war für mich völlig normal, dass ich bei Gesprächen zwischen Erwachsenen oft zu wissen schien, welcher Satz als Nächster gesprochen wurde. Dauernd trat ich in Fettnäpfchen, weil ich vorsichtig verschwiegene Themen ansprach. Ich träumte sehr lebhaft, meist aber ganz schreckliche Albträume. Ich sah Dinge, die andere nicht sahen. Ich wusste manchmal, was geschehen würde. All dies schien mir jedoch nichts Besonderes zu sein; ich lebte ja quasi seit meiner Geburt damit. Mit 16 Jahren kam ich dann zum Glauben an Jesus Christus.

Bei mir dauerte es nach meiner Hinwendung zu Jesus Christus noch ungefähr acht Jahre, bis ich wirklich glaubte, dass Gott direkt zu mir sprach. Ich wehrte mich immer sehr dagegen, dass ich Gottes Stimme hören könnte. Die Verantwortung war mir zu gross; ich wollte sie nicht tragen. Ich hatte Angst davor, Fehler zu machen oder falsche Dinge weiterzugeben.

Mehrere Menschen, darunter auch mein Gemeindeleiter, machten mich auf meine Gabe aufmerksam. Obwohl ich ihre Hinweise ignorierte, hatte ich weiterhin viele Eindrücke, Träume und spontane bildliche Vorstellungen. Diese Dinge kamen so natürlich, dass ich bezweifelte, dass dies von Gott sei. Ich verschloss mich völlig, aber Gott liess mich nicht in Ruhe, sondern schenkte mir weitere Eindrücke. Weil ich die Dinge jedoch nicht weitergab, fingen sie an, mich zu belasten.

In meiner Not zog ich mich alleine für einige Tage in Gottes Gegenwart zurück. Ich bat ihn, mir konkret zu zeigen, ob ich den Auftrag hatte, Eindrücke weiterzugeben. Sofort hatte ich das Gefühl, dass ich den Psalm 40 lesen sollte. Ich hatte keine Ahnung, was da geschrieben steht, als ich jedoch nachschaute und zu Vers 7 kam traf es mich wie ein Blitz: ,Tieropfer und Speiseopfer allein können dich nicht zufrieden stellen; du verlangst nicht, dass man dir Tiere schlachtet und zur Sühne auf dem Altar verbrennt, aber offene Ohren hast du mir gegeben, um auf dich zu hören und dir zu gehorchen.'

Offene Ohren hatte er mir gegeben! Ich sollte auf ihn hören und ihm gehorchen! Der Psalmist, es war David, geht noch weiter. Es bleibt nicht nur beim Hören! In den Versen 8 bis 10 heisst es:

,Deshalb antworte ich: ›Herr, hier bin ich! Im Buch des Gesetzes steht alles, was du mir zu sagen hast. Ich will gerne tun, mein Gott, was du von mir erwartest. Dein Gesetz ist mir ins Herz geschrieben.‹ Vor der ganzen Gemeinde erzähle ich voll Freude, dass auf deine Zusagen Verlass ist. Nichts kann mich abhalten, davon zu reden - das weisst du, Herr!'

Wie Samuel sagt David: ,Herr, hier bin ich.' In der Bibel finde auch ich alles, was er mir zu sagen hat. Ich soll tun, was Gott von mir erwartet. Das Gesetz soll in mein Herz geschrieben sein. Ich soll den Menschen von Gott erzählen, von dem, was er mir gesagt hat. Von nichts darf ich mich davon abhalten lassen. So klar war die Antwort von Gott auf meine Frage. Ich bat Gott für mein trotziges Verhalten um Vergebung und seither geht es mir besser. Wenn ich einen Eindruck erhalte, prüfe ich ihn anhand der Bibel, gebe ihn dann an die betreffende Person oder an meinen Gemeindeleiter weiter. Die Gemeindeleitung gibt mir viel Rückenhalt; ich muss die Verantwortung nicht mehr alleine tragen. Ich darf sicher sein, dass ich korrigiert werde, wenn ich geistlich abhebe oder falsch liege. Inzwischen liebe ich es aber, Gottes Stimme zu hören."

Datum: 31.05.2006
Autor: Martin Bühlmann
Quelle: Gemeinde leben - Gemeinde lieben

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