Glück im Lotto?

Nüchtern betrachtet gibt es sogar Zeitgenossen, die aufgrund guter Ausbildung, Fleiss und ein bisschen Glück so einen „Lotto­gewinn“ geschafft haben: Sie verfügen über ein so hohes Einkommen, dass selbst am Monatsende etliche Tausend Euro übrig bleiben. Für diese Spitzenverdiener bedeutet der Wert ihrer Arbeitskraft fast soviel wie ein Sechser im Lotto. Doch beides, Arbeitskraft wie Lottogewinn, könnten in kürzester Zeit durch Krankheit oder Unvernunft passé sein.

Warum aber träumen wir eigentlich vom grossen Gewinn? – Es ist die Unzufriedenheit über die eigene Situation, die den Wunsch nach dem „erlösenden“ Lottogewinn wachsen lässt. Für manche ist der Kauf des Lottoscheines deshalb schon wöchentliche Routine. Doch wer wirklich gewinnt, hat in den seltensten Fällen ein gutes Verhältnis zum Geld.

Alte Tugenden wie Fleiss und Sparsamkeit führen deshalb auch am ehesten zu befriedigendem Wohlstand und Glück. Das grösste Vermögen ist und bleibt die Arbeitskraft und die Entwicklung der angelegten Fähigkeiten. Fleiss, die Gestaltung guter Beziehungen, Freude an Arbeit und Karriere sowie Spenden und Sparen – das führt zu mehr Zufriedenheit als der Traum vom schnellen Geld. Auch die Bibel kennt keinen Lottogewinner. Aber sie lobt Fleiss und Emsigkeit (Sprüche 6,6–11).

Autor: Manfried G. Kuliga, Berater für Finanzdienstleistungen, EMail: m.kuliga@plansecur-beratung.de