Nationalratswahlen 2011

Marc Jost (BE)

Am 23. Oktober 2011 werden National- und Ständerat neu gewählt. In einer Livenet-Umfrage gehen Kandidatinnen und Kandidaten auf acht Fragen ein und sagen, was sie motiviert und was sie – sollten sie gewählt werden – in Bern verändern möchten. Heute Marc Jost, EVP-Grossrat im Kanton Bern.
Marc Jost

Zur Person

Name, Vorname:  Jost, Marc
Partei, Kanton:  EVP BE
Alter: 37
Zivilstand, Kinder: verheiratet, 4 Kinder
Wohnort: Thun
Beruf, heutige Funktion: Theologe, Geschäftsführer Hilfswerkverband INTERACTION
Bisherige Ämter: Grossrat Kanton Bern (seit 2006), Vizepräsident Justizkommission (seit 2010).
Kirchenzugehörigkeit: Evang. Gemeinschaftswerk
Hobbys: Lesen, Volleyball
Homepage: marc-jost.ch, EVP Schweiz

Meinungen und Positionen

In welchem Sinn motiviert Sie der Glaube an Jesus Christus zum politischen Handeln?

Jesus sagte, er sei gekommen um den Menschen zu dienen. Er war für die Menschen da. Genauso sandte er seine Nachfolger aus, damit sie den Menschen dienen. Mein politisches Engagement verstehe ich genau so: Ich setze mich für das Gemeinwohl ein, weil ich mich als Nachfolger Jesu weiss.

Welche Eigenschaften unseres Gemeinwesens, der Eidgenossenschaft, möchten Sie als Politiker aus christlicher Überzeugung stärken?

Ich bin nach wie vor von vielen Teilen unserer Verfassung begeistert. So zum Beispiel von folgenden Ausschnitten: «Die Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen.». «Die Würde des Menschen ist zu achten und zu schützen.» «Wer in Not gerät und nicht in der Lage ist, für sich zu sorgen, hat Anspruch auf Hilfe und Betreuung und auf die Mittel, die für ein menschenwürdiges Dasein unerlässlich sind». «Jede Person hat das Recht, ihre Religion und ihre weltanschauliche Überzeugung frei zu wählen und allein oder in Gemeinschaft mit anderen zu bekennen». Dass diese Werte erhalten bleiben und umgesetzt werden, dafür setze ich mich unter anderem ein.

Was ist zu tun, damit die Sozialwerke saniert werden können?

Wir müssen auf den demografischen Wandel reagieren. Wenn der Mensch älter wird, werden AHV-Leistungen länger bezogen. Gleichzeitig sind wir heute länger leitungsfähig: AHV-Alter 67 ist mittelfristig unvermeidlich. Ich bin für eine flexible Lösung, so dass für verschiedene Berufe unterschiedliche Massnahmen getroffen werden können.
Zudem ist die Initiative für eine Erbschaftssteuer unserer Partei nötig, um die AHV langfristig mitzufinanzieren und die Schere zwischen Reich und Arm etwas auszugleichen.

Was muss getan werden, damit die Schweiz einen sauberen Finanzplatz hat?

Ausländische Steuerbehörden müssen ohne Probleme an die erforderlichen Informationen bei Schweizer Banken gelangen können, um ihre Bürger ordentlich besteuern zu können. Die Schweiz soll nicht durch unlauteres Verhalten von ausländischen Bankkunden ihren Wohlstand vergrössern. Das ist unethisch.
Überhöhte Managergehälter müssen gerade auch im Finanzsektor kritisiert und mit angemessenen Mitteln reguliert werden (Aktienrecht, Bonisteuer).

Was muss getan werden, um die Jugend vor Süchten aller Art zu schützen?

Präventionskampagnen sowie das Vorleben von Verantwortungsträgern (sei es in Sport, Politik oder Beruf und Familie) sind sehr entscheidend. Wo nötig müssen Jugendschutzmassnahmen auch mit Verboten umgesetzt werden (z.B. Verkaufsverbot von Alkohol an Jugendliche abends).

Was muss getan werden, damit die Stromversorgung der Schweiz sicher bleibt?

Wir haben eine ökologische Steuerreform nötig, dass wer ökologisch produziert, weniger und wer verschwenderisch produziert/ lebt mehr Steuern bezahlt. Dadurch wird ein Umstieg auf neue erneuerbare Energien möglich und werden Atomkraftwerke überflüssig.

Was möchten Sie als Parlamentsmitglied in Bern verändern?

Ich will die Entwicklungszusammenarbeit und die humanitäre Hilfe fördern, sodass auch die Schweiz einen wesentlichen Teil zur Armutsbekämpfung weltweit beitragen kann.

Wie würde Jesus, wenn er als Wanderprediger heute ins Bundeshaus käme, auftreten – und was ansprechen?

«Der Geist Gottes ist auf mir, und er hat mich beauftragt, zu verkündigen Gute Nachricht für die Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.»

Datum: 18.08.2011
Quelle: Livenet.ch

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