Nationalratswahlen 2011

Roland Bialek (AG)

Am 23. Oktober 2011 werden National- und Ständerat neu gewählt. In einer Livenet-Umfrage gehen Kandidatinnen und Kandidaten auf acht Fragen ein und sagen, was sie motiviert und was sie – sollten sie gewählt werden – in Bern verändern möchten. Heute ...
Roland Bialek

Zur Person

Name, Vorname:  Bialek Roland
Partei, Kanton:  EVP Aargau
Alter:  49
Zivilstand, Kinder:  verheiratet, 1 Kind
Wohnort:  Buchs AG
Beruf, heutige Funktion: Dr. sc nat. Fachbereichsleiter
Bisherige Ämter: Grossrat, Kirchenpflegepräsident
Kirchenzugehörigkeit: reformierte Landeskirche
Hobbys: Garten, Musik, Kunstgeschichte
Homepage: www.evppev.ch

Meinungen und Positionen

In welchem Sinn motiviert Sie der Glaube an Jesus Christus zum politischen Handeln?

Jesus Christus hat die Gottesliebe und die Nächstenliebe als die zwei wichtigsten Gebote genannt. Während die Gottesliebe für mich eine sehr persönliche Realität ist, führt mich die Nächstenliebe, die über die Beziehung einzelner Menschen hinausgeht, in die Politik. Für mich sind dies zwei Dimensionen, die sich ergänzen und so zusammengehören. Die Worte von Jesus sind eine lebendige Quelle, die mir Kraft für die Politik gibt. In der Politik geht es immer auch um Vorstellungen vom guten Leben. Hier ist das Evangelium für mich die Grundlage.

Welche Eigenschaften unseres Gemeinwesens, der Eidgenossenschaft, möchten Sie als Politiker aus christlicher Überzeugung stärken?


Die Schweiz ist auf einer gesunden Grundlage, den christlichen Wurzeln, gewachsen und konnte so über die Jahre verschiedene gute Dienste der Gemeinschaft der Menschen anbieten. Viele Menschen haben den Bezug zu diesen Wurzeln leider verloren. Es wäre wichtig, diesen wieder neu zu finden und in der heutigen Zeit umzusetzen. Damit kann die Angst, die viele Menschen prägt, überwunden werden. Mehr Offenheit für die Sorgen des anderen soll zu Solidarität und Grosszügigkeit führen.

Was ist zu tun, damit die Sozialwerke saniert werden können?

Die Sozialwerke können nur saniert werden, wenn die Solidarität spielt. Dies muss die zentrale Erkenntnis sein. Der Stärkere muss dem Schwächeren helfen. Erst danach sind weitere Aspekte, wie die Effizienz der Sozialwerke zu diskutieren. Die EVP will mit ihrer Volksinitiative für eine nationale Erbschafts- und Schenkungssteuer einen Beitrag für die AHV leisten.

Was muss getan werden, damit die Schweiz einen sauberen Finanzplatz hat?

Als seriöses Land soll sich die Schweiz für einen guten Finanzplatz einsetzen. Diese Rolle darf wahrgenommen werden. In vielen Ländern kann Geld nur schwierig angelegt werden. Hier kann die Schweiz einen guten Dienst erweisen. Wichtig sind aber Regeln, die verhindern, dass Geld aus schlechten Quellen in die Schweiz kommt. Da werden wir nicht darum herum kommen mit anderen Staaten zusammenzuarbeiten. Anzugehen ist auch die Problematik, dass Personen dem eigenen Staat Geld vorenthalten und so aus der Solidarität ausbrechen.

Was muss getan werden, um die Jugend vor Süchten aller Art zu schützen (von der Internetsucht bis zum Rauschtrinken)?

Die Aufgabe, Jugendlichen den richtigen Weg für ihr Leben zu ermöglichen, kann nicht vom Staat übernommen werden. Eltern, Familien und die ganze Gesellschaft haben diese wahrzunehmen. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung von Werten und die Vorbildfunktion. Der Staat kann jedoch unterstützend wirken. Bei Extremen muss er aber auch mit Verboten einschreiten. Je nach Sucht sind andere Massnahmen notwendig.

Was muss getan werden, damit die Stromversorgung der Schweiz sicher bleibt?

Wir müssen akzeptieren, dass neue Kernkraftwerke in der Schweiz beim Volk keine Zustimmung mehr finden. Zerstrittene Positionen und zögerndes Handeln bringen keine Lösungen. Es braucht nun diverse koordinierte Massnahmen zur Senkung des Gesamtenergieverbrauchs, zur Förderung erneuerbarer Energien sowie zur Anpassung der Netze und Infrastrukturen an die neuen Herausforderungen. Durch eine ökologische Steuerreform sind zudem die richtigen steuerlichen Anreize zu setzen.

Was möchten Sie als Parlamentsmitglied in Bern verändern?

Ich möchte einen Beitrag leisten für eine Schweiz, die ein gutes Zusammenleben aller Menschen ermöglicht. Wichtig ist für mich auch der  haushälterische Umgang mit all dem, was uns durch die Schöpfung gegeben wurde. Mein Wunsch wäre etwas mehr Dankbarkeit für das, was wir erhalten haben und etwas mehr Fairness für das, was wir der nächsten Generation weitergeben.

Wie würde Jesus, wenn er als Wanderprediger heute ins Bundeshaus käme, auftreten – und was ansprechen?

Er würde auch heute uns vor Entscheidungen stellen und fragen, woran unser Herz hängt. Die Rolle des Geldes in unserer Gesellschaft – gerade in der Politik - würde er sicher ansprechen. Sein Blick würde sich aber auch auf unseren Umgang mit den Schwachen und den Fremden in unserer Gesellschaft richten.

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Datum: 10.08.2011
Quelle: Livenet.ch

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