Nationalratswahlen: Peter Buess-Siegrist

Peter Buess-Siegrist

Name, Vorname: Buess-Siegrist Peter
Partei, Kanton: EVP BL
Alter: 47 Jahre
Zivilstand, Kinder: verheiratet, Tochter 13, Sohn 17, Sohn 19
Wohnort: Binningen /BL

Beruf:
Arzt, Psychiater und Psychotherapeut FMH
bisherige Ämter: Kommission für Psychiatriekonzept BL (3 Jahre), diverse Arbeitsgruppen
Kirchenzugehörigkeit: reformierte Landeskirche, ehemals Vizepräsident der Kirchenpflege
Hobbies: Joggen, Lesen, Musik, Natur, Hund, Motorrad

In welchem Sinn motiviert Sie der Glaube an Jesus Christus zu politischer Tätigkeit?
Wir sollen Haushalter der Gnade Gottes sein. Das heisst, wir sollen respektvoll und ehrlich mit allem umgehen, was uns anvertraut wurde (Partner, Schöpfung, Hab und Gut).

Welche Eigenschaften unseres Gemeinwesens, der Eidgenossenschaft, möchten Sie als PolitikerIn aus christlicher Überzeugung stärken?
Respekt vor der Familie, vor dem Alter und ebenso vor der Jugend. Die Familie ist mein Hauptanliegen. In der Familie werden Ehrlichkeit, Treue, Respekt gelernt und geübt. Besonders ernsthafte politische Arbeit ist nötig für den Umweltschutz, bevor uns die Berge auf den Kopf fallen.

Wie beten Sie für die Schweiz und ihre Behörden?
Regelmässig. Gewisse PolitikerInnen haben sehr viele Gebete nötig ...

An welchen Punkten, auf welchen Ebenen muss eine Gesundung des Gesundheitswesen realistisch angegangen werden?
Weniger Spitzenmedizin, mehr Solidarität. Vermeidung der Zweiklassen-Medizin. Respekt vor Randgruppen und Schwachen (körperlich und geistig Behinderte, Schlechterstellung psychisch Kranker).

Wenn der Bund sparen muss, wo soll er Schwerpunkte setzen?
Verantwortlicher Strassenbau, unnötige Stellen abbauen. Die Aufgabe des Sparens ist nur in sauberer Kommissionsarbeit zu beantworten. Wichtig ist, dass möglichst viele Politiker daran arbeiten, die wirtschaftlich nicht abhängig sind von irgendwelchen Interessen.

Welche Ziele soll die Drogenpolitik verfolgen? Was soll der Staat bezüglich Cannabis-Konsum tun?
Für Menschen in Entwicklung (in Ausbildung) ist Cannabis schädigend, verheerend. Erwachsene mit guter Lebensbewährung (finanziell eigenständig, gutes Beziehungsnetz) können mit Cannabis so gut umgehen wie mit Alkohol, wobei einschränkend anzumerken ist, dass erfolgreiche Menschen wohl Alkohol zu geniessen wissen, und mit aller Wahrscheinlichkeit auf den Konsum von Haschisch problemlos verzichten können, weil sie wissen, was wahrer Genuss ist. Gefängnis ist keine Lösung für das Problem Haschisch.

Wie soll sich die Schweiz in Europa positionieren – was kann sie einbringen?
Ich weiss nicht. Bundesrat Deiss möchte, dass die Schweiz billiger wird, Bundesrat Leuenberger befürwortet die Erhöhung der Posttaxen. Gute Abkommen und Verträge mit dem Ausland sind sicher nötig. Bewahrung einger guten Eigenständigkeit ist sicher ebenso wichtig.

Was möchten Sie während Ihrer Amtszeit in Bern verändern?
Einsatz für Umweltschutz, von Solidarität bestimmte Gesundheitspolitik, Entflechtung von Politik und wirtschaftlicher Interessenvertretung, gute Balance zwischen Gastgreundschaft und Konsequenz in der Asylpolitik. Besserstellung der Familie. Die Parole, Kinder seien ein Armutsrisiko, darf nicht mehr wahr sein.

Wie würde Jesus, wenn er als Wanderprediger heute ins Bundeshaus käme, auftreten – und was ansprechen?
Er würde weinen - nicht aus Freude, aber aus Trauer. Er würde die Verlogenheit und den herzlosen Umgang mit dem Reichtum mit harten Worten anprangern. Er würde fragen: Woran glaubt ihr? Vielleicht würde er rufen: Nehmt euch ein Vorbild an Ex-Bundesrätin Dreifuss.

Am 19. Oktober werden National- und Ständerat neu gewählt. In einer Livenet-Umfrage gehen Kandidatinnen und Kandidaten auf neun Fragen ein und sagen, was sie motiviert und was sie – sollten sie gewählt werden – in Bern verändern möchten.

Datum: 10.09.2003
Quelle: Livenet.ch

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