An dem Kongress vom 21. bis 23. November, nahmen fast 8.100 Christen teil. Soderquist warnte gleichzeitig davor, bei allen grossen Visionen den Blick für die kleinen Leute im Unternehmen und in der Gemeinde zu verlieren. Er habe Führungskräfte hin und wieder gefragt, ob sie die Namen ihrer Putzfrauen wüssten. Fast nie sei das der Fall gewesen. Nach Ansicht des Gründers und Leiters der Willow-Creek-Gemeinde, Bill Hybels (South Barrington bei Chicago), hat das Interesse an Religion in den westlichen Industrienationen deutlich zugenommen. In der Gesellschaft gebe es eine „neue Offenheit“, die sich allerdings auch gegenüber Esoterik und Buddhismus zeige. Christen sollten sich für den Glauben anderer Menschen interessieren und nicht nur über den eigenen Glauben reden. Doch meistens fehle ihnen die Geduld, die Spiritualität anderer zu verstehen. Als Fehler bezeichnete es Hybels, dass sich viele Pastoren kaum noch Zeit für tiefergehende Gespräche mit Nichtchristen nähmen. Als besonders wirkungsvoll betrachtet der Willow-Creek-Gründer Kleingruppen, die sich regelmässig treffen und zu denen suchende Menschen eingeladen werden können. Weil das Interesse daran so stark gewesen sei, habe Willow Creek innerhalb weniger Jahre 1.000 solcher Gruppen eingerichtet. Viele Nichtchristen seien nur gekommen, „um unsere Liebe zu testen“. Während zu biblischen Zeiten Menschen in der Regel erst Christen wurden und dann in die Gemeinschaft mit anderen Christen eintraten, suchten Menschen heute zuerst die Gemeinschaft - und viele würden dann Christen. Der US-Pastor und Bestsellerautor Gordon MacDonald forderte die Kongressteilnehmer zu einem disziplinierten Leben auf. Dazu gehöre auch körperliche Fitness. „Meine Erfahrung ist: Wenn ich meinen Körper disziplinieren kann, fällt es auch leichter, meinen Geist zu disziplinieren.“ MacDonald warb dafür, einen „sabbatzentrierten Terminkalender“ zu führen. In jeder Woche und an jedem Tag müsse es „heilige Zeiten“ geben, die für die Begegnung mit Gott reserviert seien. Gerade engagierte Gemeindeleiter stünden durch die vielfältigen Anforderungen in Gefahr, ausser Balance zu geraten.Bill Hybels: Es gibt eine „neue Offenheit“
Sie wollen „Liebe testen“
Auf körperliche Fitness achten
Datum: 27.11.2002
Quelle: idea Deutschland