Reumütiger Pastor

David Yonggi Cho bereut Veruntreuung und Steuerhinterziehung

Schwerer Schlag für die koreanische Pfingstbewegung: David Yonggy Cho, der Pastor der grössten Kirche der Welt, muss drei Jahre ins Gefängnis. Er hat 12 Millionen Dollar veruntreut. Yonggi Cho hofft, dass Gott ihm seine Taten vergibt.
Der koreanische Pastor David Yonggi Cho

David Yonggi Cho leitete während Jahrzehnten die grösste christliche Gemeinde der Welt. Derzeit zählt die von ihm gegründete «Yoido Full Gospel Church» in Seoul rund eine Million Mitglieder. Für viele Pastoren rund um den Globus war Pastor Yonggi Cho ein prägendes Vorbild, was Gemeindewachstum und geistliches Leben betrifft. Doch das Bild des grossen, geisterfüllten Pastors hat durch seine jüngsten Fehltritte arg gelitten.

Steuerhinterziehung und Veruntreuung in Millionenhöhe

Der heute 78-jährige David Yonggi Cho wurde letzte Woche zu drei Jahren Haft verurteilt. Er soll 12 Millionen Dollar veruntreut haben. Gemäss der Zeitung «The Gospel Herald» wurde er vom Gericht zur Rückzahlung von 4,6 Millionen Dollar verpflichtet. Zuvor war Yonggi Cho bereits wegen Steuerhinterziehung verurteilt worden. Auch sein Sohn, Hee-jun, wurde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, weil er in den Finanzskandal verwickelt sein soll.

«Möge Gott mir meine Taten vergeben»

Pastor Yonggi Cho sprach am letzten Sonntag zu seiner Gemeinde. «Möge Gott mir meine Taten vergeben», sagte er. Durch dieses Leiden habe er gelernt, dass eine Person nichts besitzen sollte. «Wenn mich Gott heute zu sich ruft, hoffe ich, dass ich noch immer in sein Königreich eintreten darf.» Seine Reue kommt allerdings etwas spät. Einige enge Vertraute des dominanten Kirchenleiters versuchten in den letzten Jahren vergebens, Cho zur Umkehr zu bewegen. Die Korruption sei weitergegangen, sagte Ha Sang-ok, ein ehemaliger Ältester der Gemeinde, einem Reporter von «The Hanyoreah». Er habe deshalb keine andere Möglichkeit gesehen, als die Korruption öffentlich zu machen.

Yonggi Cho predigte Wohlstandsevangelium

In der Verangenheit stand die «Yoido Full Gospel Church» bereits aufgrund ihrer theologischen Ausrichtung in den Schlagzeilen. David Yonggi Cho habe ein Wohlstandsevangelium gepredigt, wurde kritisiert. Laut «Kingsway Global Ministries» hat Cho gesagt: «Wir müssen unsere unterbewusst verwurzelten Gedanken der Armut, der Verurteilung und Verzweiflung loslassen. Solange unsere Gedanken mit Armut und Verzweiflung gefüllt sind, kann Gott uns nicht mit materiellem Segen überschütten.»

Datum: 26.02.2014
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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