61. Welt-Lepra-Tag

Schweizer und Deutsche sind Gandhis Erbe

Zu Ehren Mahatma Gandhis wurde vor 60 Jahren erstmals der Welt-Lepra-Tag begangen. Der jährliche Tag weist auf seinen unermüdlichen Einsatz für die Kranken hin. In seiner Heimat ist diese heute noch ein Problem. Auch Menschen aus der Schweiz und aus Deutschland engagieren sich für die Leidgeplagten.
Angelika Piefer an der Arbeit in Demokratische Republik Kongo.

Gandhi stellte sich entschieden gegen den Zeitgeist. Leprakranke wurden zu seiner Zeit konsequent aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Entwürdigende Gesetze und Aberglaube waren Basis dieser Ausgrenzung. Doch Gandhi lehrte und lebte einen anderen Massstab: «Fürsorge für Leprakranke verwandelt frustrierenden Alltag in erfülltes Dasein.» Und er ging mit gutem Beispiel voran. Deshalb wurde vor 60 Jahren, 1954, zu seiner Würdigung der Welt-Lepra-Tag eingeführt und seither stets am letzten Sonntag im Januar begangen, in diesem Jahr am 26. Januar.

Ein Unterschied kann gemacht werden

Die Fortschritte ermutigen. Damals noch undenkbar, ist Lepra heute eine heilbare Krankheit geworden. Das Bakterium kann mit Medikamenten innerhalb von rund sechs Monate besiegt werden. Schäden, die bis zu diesem Zeitpunkt entstanden sind, bleiben jedoch. Bei einem geschädigten Nervensystem kommt etwa das verlorene Gefühl in den Händen oder Füssen nicht mehr zurück.

In manchen Erdteilen, so etwa in verschiedenen Gegenden Indiens, gilt die Krankheit noch heute als Fluch. Deshalb verstecken Betroffene die Zeichen, um nicht ausgegrenzt zu werden.

Mit Aufklärungskampagnen und Lepra-Spitälern liefert die Lepra-Mission Prävention sowie medizinische Hilfe. Diese Hilft führt weiter: Dorfgemeinschaften sehen, dass einst Erkrankte geheilt in den Ort zurückkehren und tragende Stützen für ihre Familien werden.

Hilfe aus der Schweiz ...

Heute erkranken jährlich rund 250‘000 Menschen an Lepra, gegen Ende des letzten Jahrtausends waren pro Jahr mehrere Millionen zu beklagen.

2014 ist die Lepra-Mission Schweiz sowohl in Indien vertreten, wo die meisten Erkrankten leben. Daneben gibt es Basen in Ländern wie Bangladesch, DR Kongo, Nepal und Niger. Die Lepra-Mission Schweiz wurde 1905 gegründet und trägt mehrere Spitäler, Gesundheits- und Widereingliederungszentren mit. 

... und aus Deutschland

Zu den unermüdlichen Helfern zählt auch Angelika Piefer aus Deutschland. Seit mittlerweile 2007 wirkt sie in der Demokratischen Republik Kongo, inzwischen ist sie auch im Niger tätig. Sie bedauert, dass Lepra vom Gesundheitspersonal und der Weltöffentlichkeit vernachlässigt wird. «Lepra bringt kein Geld, deshalb beschäftigen sich viele lieber mit bekannteren Krankheiten. Auch ist das Leben in Gebieten wo noch Lepra herrscht, nicht sehr angenehm. Viele ziehen deshalb bald weiter.» Die Infrastruktur sei oft schlecht. Etwa im Kongo. Manche Dörfer erreiche sie nur nach einer 300-Kilometer-Fahrt durch den Busch mit einem Geländemotorrad.

Datum: 25.01.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Lepra Mission Schweiz

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