Vertrag für 180-Kilometer-Pipeline

Wiederbelebung des Toten Meeres

Vom Roten ins Tote Meer: Mit einer Wasser-Pipeline soll dem sinkenden Grundwasserspiegel die Stirn, respektive die Flut geboten werden. Israeli, Jordanier und Palästinenser unterzeichneten einen entsprechenden Vertrag.
180 Kilometer lang soll die Pipeline werden, die Wasser vom Roten ins Tote Meer transportieren wird.

Der deutsche Nachrichtensender «n-tv» berichtet mit epochalen Worten: «Mit einem Mammutprojekt wollen Israel, Jordanien und die Palästinenser das Tote Meer vor dem Austrocknen bewahren.» In diesen Stunden unterzeichneten die drei Seiten in Washington D.C. einen Bau-Vertrag einer gemeinsamen, 180 Kilometer langen Wasser-Pipeline vom Roten ins Tote Meer; Kostenpunkt: 400 Millionen Dollar.

Da der Fluss Jordan erheblich genutzt wird, ist das Tote Meer seit Längerem vom Austrocknen bedroht: Jährlich sinkt die Oberfläche im Schnitt um einen Meter. Durch das nun vereinbarte Bauprojekt soll zudem Trinkwasser gewonnen werden.

«Historischer Traum wird wahr!»

200 Millionen Kubikmeter Wasser sollen jährlich aus dem Golf von Akaba abgepumpt werden, berichte die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (FAZ), aus dem Jordan fliesse nur noch ein Sechstel der früheren Wassermenge zu. «Ein historischer Traum wird wahr», jubelte der israelische Minister für regionale Kooperation, Silwan Schalom, dies sei «ein historischer Schritt». Der Wasserspiegel des Toten Meeres liegt etwa 427 Meter unter jenem des Meeres. Deshalb könne das Gefälle zudem zur Energiegewinnung genutzt werden.

Ausserdem sollen mindestens 30 Millionen Kubikmeter Wasser in den Süden Israels fliessen, sowie nach Jordanien und an die Palästinenser.

Wasser abgeschöpft

Das Projekt ist dringend nötig. Die «NZZ» hat nachgezählt: «Ein Fussweg von 40 Minuten liegt zwischen der Stelle, wo in den sechziger Jahren die Küstenlinie verlief, und dem heutigen Ufer des Toten Meeres.» Werde das Projekt realisiert, sei es das erste dieser Art in der Region.

Neben Israel und Jordanien verbraucht auch Syrien das Wasser, das früher in den See Genezareth floss, von dem aus der Jordan dann in Richtung Totes Meer fliesst. Syrien hat den kleinen Fluss Yarmuk gestaut, der einst in den See floss, berichtet die NZZ: «An der Taufstätte Jesu nahe der Mündung des Jordans ins Tote Meer fliesst heute nur noch ein dünnes grün-braunes Rinnsal, wo Pilger in Wasser von fragwürdiger Qualität eintauchen. Im Süden pumpen israelische und jordanische Fabriken Wasser direkt aus dem Toten Meer, um damit Kalidünger und andere wertvolle Mineralsalze zu gewinnen.»

Datum: 13.12.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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