Kambodscha: Generation der Hoffnung

Kambodschanerin mit Kind: die Bevölkerung leidet noch immer
Das Wort Gottes in Wort und Tat- Hoffnung für die neue Generation

Sie werden „Generation der Hoffnung" genannt - Kambodschas Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die in der Zeit nach dem Regime Pol Pots geboren worden sind. Deportation, Folter und staatlich angeordneten Massenmord kennen sie allenfalls aus den Erzählungen ihrer Eltern oder Grosseltern.

Kambodscha ist ein junges Land: Etwa 40 Prozent seiner 12 Millionen Einwohner sind unter 15 Jahren alt. Da jede Frau durchschnittlich 5 Babys zur Welt bringt, wächst die Bevölkerung alljährlich um fast 3 Prozent. In der von Kriegen bestimmten kambodschanischen Geschichte ist die Schreckensherrschaft der Roten Khmer das grausamste Kapitel. Als die Roten Khmer mit ihrem Anführer Pol Pot am 17. April 1975 in der Hauptstadt Phnom Penh einmarschierten, wurden sie noch als Helden gefeiert. Doch der Jubel verstummte schnell: Um sein politisches Ziel durchzusetzen - die Schaffung eines kommunistischen Bauernstaats - führte Pol Pot einen regelrechten Vernichtungsfeldzug gegen das eigene Volk. Millionen wurden aus den Städten vertrieben und mussten unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit leisten. Etwa ein Viertel der Bevölkerung ging an Krankheit, Hunger und Erschöpfung elend zugrunde.

Traumatisierte Nation

Willkür und Tyrannei der Roten Khmer kannten keine Grenzen. Wer sich der Regimekritik verdächtig machte, musste um sein Leben fürchten. Unzählige Menschen starben in Konzentrationslagern und auf den berüchtigten „Killing Fields". Auch für Christen brachen schwere Zeiten an. Da jede Form von Religionsausübung verboten war, konnten sie Gottesdienste nur noch heimlich und unter grösster Gefahr abhalten. Auf den Besitz der Bibel stand die Todesstrafe. Die 1968 gegründete Bibelgesellschaft musste 1976 schliessen. Als Kambodscha 1979 von vietnamesischen Truppen befreit wurde, zogen sich die Roten Khmer in den Dschungel zurück. Von dort aus führten sie einen erbitterten Guerillakrieg gegen die neue Regierung. Erst 1998, nach dem Tod Pol Pots, gaben die letzten versprengten Einheiten auf. Dunkel und bedrückend lastet die Erinnerung an das Grauen bis heute auf Millionen von Kambodschanern. Die Untaten der Roten Khmer haben tiefe Wunden in ihren Seelen hinterlassen. Es gibt kaum eine Familie, die nicht um einen oder mehrere Angehörige trauert. Viele Menschen sind derart traumatisiert, dass Werte und ethische Normen für sie an Verbindlichkeit verloren haben.

Auch wirtschaftlich, politisch und kulturell wurde Kambodscha von Pol Pots Schergen vollkommen ruiniert. Mit einem Pro-Kopf-Einkommen von zurzeit 260 US-Dollar gehört es zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. 42 Prozent der Männer und 80 Prozent der Frauen können weder lesen noch schreiben.

Wachsende Kirchen

Seit 1990 herrscht in Kambodscha Religionsfreiheit. Rund 88 Prozent der Menschen bekennen sich zur Staatsreligion Buddhismus. Auch die christliche Minderheit kann ihren Glauben ungehindert ausüben. Im Jahr 1991 nahm die Bibelgesellschaft die mehr als 20 Jahre brach liegende Arbeit wieder auf. Ihr erstes grosses Vorhaben war die 1993 veröffentlichte Neuübersetzung des Neuen Testaments in der Landessprache Khmer.

Kambodschas Kirchen sind zwar klein, aber im Wachstum begriffen. Vor allem junge Menschen wenden sich zunehmend Jesus Christus zu.

Datum: 05.06.2003
Quelle: Deutsche Bibelgesellschaft

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