Chiapas

Mexikaner zahlen hohen Preis für ihren Glauben

Mexikaner des Landesteils Chiapas wenden sich in grosser Zahl zum evangelischen Glauben hin. Dafür zahlen sie einen hohen Preis: Dorfchefs haben schon viele ins Gefängnis geworfen, vertrieben oder gar getötet.
Mexikaner
Mexikaner beim Beten.
Gottesdienst
Festessen

Tief in den Bergen, im Süden Mexikos, müht sich eine Gruppe Dorfbewohner einen Dreckweg hinauf. Seit Stunden gehen sie, auf der Suche nach Hilfe. Unter ihnen ist Carmellino Lopez, er erklärt: “Wir leiden viel. Mein Leidensweg begann, als ich eine evangelisch reformierte Gemeinde gründete. Viele Leute sind inzwischen zum Glauben gekommen aber die restlichen Einwohner und der Dorfchef lassen mich keinen Mais anbauen. Ich dürfte mich auch nicht aus dem Dorf entfernen, ich muss mich insgeheim wegstehlen um in den Nachbarort zu gelangen.“

Mexico ein Land mit Traditionen

In einem Land mit tiefen religiösen Traditionen kann ein Wechsel von religiösen Überzeugungen problematisch werden. Die Menschen dort sind schnell mal aufgebracht und reagieren emotionell. Trotzdem ist sich Lopez sicher: “Ich werde dabei bleiben und nicht zur alten Religion zurückkehren. Wir werden sogar ein Kirchgebäude bauen!“

Hilfe erhält er von einer Gemeinde aus Aguacatenango, wo die frohe Botschaft aus der Bibel über Jesus schon länger Einzug gehalten hat. Wie er musste auch Domingo Lopez dieselben Verfolgungen erleben, als er 1991 seine Gemeinde gründete und das Evangelium predigte. Er landete mehrmals im Gefängnis und erzählt eine Begebenheit mit den Wärtern: „Ja, ich werde das Evangelium weiterhin verbreiten, solange ich kann.“ Darauf antwortete sein Aufpasser: „Pass nur auf, wir werden dich töten!” Er antwortete: „Das kümmert mich nicht, ich bin auf alles gefasst, wenn ihr mich umbringt weil ich Gott diene, dann habt ihr ein Problem, nicht ich.“

Dorfchefs haben jede erdenkliche Methode versucht, um Gläubige aus dem Ort zu werfen. Je mehr sie aber wüteten, desto mehr neue Leute wandten sich Christus zu und die christlichen Gemeinden vergrösserten sich. Lopez hat schon drei kirchliche Gruppen gegründet, zwei wurden aus der Stadt getrieben. Eine Gruppe gründete ihr eigenes Dorf mit dem Namen „Ölberg“. Dort wurden viele Kranke geheilt. Dies erfuhren die andern Bewohner. Viele machten sich auf den Weg dorthin. Durch Gebet und Handauflegen wurden so viele Menschen von ihren Krankheiten geheilt.

Aus Feinden werden Brüder

Don Pedro Rodriguez, ein Dorfchef, war ein erbitterter Feind der Evangelikalen. Als aber sein Enkel krank wurde, dem Tode nahe, überwand Pedro seine Vorbehalte und suchte beim „Ölberg“ Gebetshilfe. „So wurde mein Enkel wieder gesund. Inzwischen habe ich die Heilung von vier Enkeln erlebt!“, erzählt Rodriguez. Solche Wunder führen immer mehr Leute zum Glauben und die christliche Gemeinde erhielt sogar Land geschenkt für eine neue Kirche.

Trotzdem kann es immer noch einen schrecklichen Preis kosten, Christ zu werden. Esdras Alonso, Pastor und Jurist in der regionalen Hauptstadt Tuxtla Gutierrez berichtet: „Es gab wieder Tote! Viele wurden hier in San Cristobal beerdigt, Männer die ihr Leben verloren, weil sie aktive Christen wurden. Sie starben für ihren Glauben.“

Manche konnten entkommen und sich ihre eigenen Dörfer bauten. „Betanien“ ist eines davon. Pascuala Lopez fand dort Sicherheit und lebt von einem Gemüsestand auf der Strasse. Sie erinnert sich noch gut, wie der Mob kam und ihr Haus niederbrannte. Damals war sie14 Jahre alt.: „Als ich die Tür öffnete stand ein Mann vor mir mit seinem Gewehr. Er schoss auf mich und ich fühlte Funken und Schmerzen am ganzen Oberkörper. Dann lief ich davon.“ Sie überlebte wie durch ein Wunder.

Das Festhalten am Glauben zahlt sich jedoch aus. In San Juan Chamula beispielsweise sind mittlerweile 40 Prozent der Einwohner Christen geworden. Domingo Lopez will sich jetzt einer neuen Herausforderungen stellen: „Ich möchte das Gebiet von Jesus Christus noch erweitern und noch mehr christliche Gemeinden gründen!“

Autor: Stan Jeter
Quelle: CWNews/Open Doors USA

Datum: 23.10.2004

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