WHO schlägt Alarm

Lepra hat wieder zugenommen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zum Internationalen Lepra-Gipfel nach Bangkok geladen. Das Ergebnis ernüchtert. Die Gesundheitsminister aus 17 schwer betroffenen Ländern bedauern: Die eigentlich heilbare Krankheit breitet sich nun wieder stärker aus. Unermüdlich kämpft eine Schweizer Organisation dagegen. 
Verteilung von Lebensmitteln durch die Lepra-Mission

Für Markus Freudiger, Co-Geschäftsleiter der Lepra-Mission Schweiz, waren die Zahlen kein Geheimnis: «Unsere internen Fachkräfte wiesen schon lange auf diesen Anstieg hin. Wir begrüssen, dass die WHO dies nun deutlich macht und erkennt, dass in manchen Ländern in signifikanter Zahl neue Fälle auftreten.»

Die WHO registrierte im letzten Jahr 232‘850 neue Fälle. Über 6‘200 Neuerkrankte mehr als im Vorjahr.

Den Fokus beibehalten

Die Lepra-Mission Schweiz bleibt weiterhin auf Lepra spezialisiert. Markus Freudiger: «Einer der Hauptgründe für die Zunahme ist, dass Regierungen und Gesundheitsorganisationen Lepra als eliminiert betrachteten. Die Krankheit wurde als nicht mehr prioritär angesehen.»

Durch die geringere Aufmerksamkeit nahm Lepra, nach der sehr erfolgreichen Bekämpfung in den letzen 25 Jahren erstmals wieder zu. «Es ist gut, dass sie nun wieder erstrangig angegangen wird. Die Lepra-Mission behält den Fokus auf dieser Krankheit.» 

Eine der grössten Herausforderungen

«Wir konnten die Pocken besiegen», sagt Samlee Plianbangchang, WHO-Regionaldirektor in Südost-Asien. Gegenüber 1985 konnte die Zahl der Länder, die schwer betroffen sind, von 122 auf unter 20 reduziert werden. Hier ist nun aber verstärkter Einsatz gefragt.

Der Appell ist deutlich: Eine Welt ohne Lepra soll erreicht werden. In der abschliessenden Erklärung der 17 Gesundheitsminister wird das Ziel formuliert, das Auftreten neuer Fälle mit sichtbarer Behinderung bis 2020 auf unter einen Fall pro eine Million Menschen zu reduzieren.

Datum: 22.08.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Lepra Mission Schweiz

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