MEOS-Jubiläum

50 Jahre – und gesellschaftsrelevanter denn je

30 Prozent der Schweizer Bevölkerung kommt aus dem Ausland. MEOS-Leiter Martin Sägesser erklärt, weshalb seine Organisation heute stärker herausgefordert ist als zur Gründerzeit.
Martin Sägesser

MEOS, das Missionswerk für Fremdsprachige und Ausländer in der Schweiz, könnte man heute als «Migrant Evangelistic Outreach Switzerland» verstehen, sagt Martin Sägesser im Interview mit idea Spektrum Schweiz. Zusammen mit den Eingebürgerten weise die Schweiz heute einen Ausländeranteil von 30 Prozent auf. Das erfordere gegenüber früher viel mehr Integrations- und Beratungsleistungen von seiner Organisation.  

Gemeinden sensibilisieren

Die rund 20 voll- und teilzeitlichen Mitarbeitenden der MEOS zählen dabei stark auf die Gemeinden und möchten zu deren Sensibilisierung beitragen. «Denn», so Sägesser, «wir können nicht davon ausgehen, dass es in 20 bis 30 Jahren noch reine Schweizer Gemeinden geben wird.» Etliche müssten vielleicht sogar schliessen, «weil sie den gesellschaftlichen Wandel nicht in ihr Denken aufgenommen haben.» Dabei sei besonders die Begegnung mit den Menschen mit muslimischem Hintergrund eine Herausforderung: «Wie begegnen wir ihnen, die dann unsere Nächsten sein werden?»

Es braucht auch Beratungsstellen

Sägesser ruft die Schweizer Christen erneut zur Gastfreundschaft auf: «Lade deinen ausländischen Nachbarn ein. Die Gegeneinladung ist garantiert.» Die MEOS will sich ausserdem vermehrt den Secondos annehmen, die oft den Anschluss an die Gemeinde ihrer Eltern verlieren. Der dritte Fokus soll inskünftig auf Asylsuchenden liegen. Sie sollen die Chance erhalten, hier das Evangelium zu hören und als Christ in ihr Land zurückzukehren.

Ein Ziel der MEOS ist der Aufbau einer Fachstelle für Rechtsauskünfte bzw. ein Netzwerk von entsprechenden Beratungsstellen. Bereits heute liegt ein wesentlicher Teil der MEOS-Arbeit auf der Beratung, bei Deutschkursen, Wohnungs- und Arbeitssuche sowie der Begleitung von Menschen beim Gang zu Behörden. MEOS bietet ausserdem Bücher, CD’s und andere Medien in über 120 Sprachen an.

Das Interview mit Martin Sägesser kann hier nachgelesen werden.

Datum: 19.04.2013
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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