Glaube

Das Christentum prägt Europa

Nach islamistischen Terroranschlägen besinnen sich Europäer auf ihre Werte. Auch die Menschenrechte mit der unantastbaren Würde jedes einzelnen Menschen haben ihre Wurzeln im christlichen Glauben.
Landesbischof Friedrich Weber

Die Prägekraft des Christentums ist nach Ansicht des braunschweigischen Landesbischofs Friedrich Weber (Deutschland) von entscheidender Bedeutung für Europa. In seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) sprach er am 8. Juni 2011 auf dem Jahresempfang der Griechisch-Orthodoxen Metropolie in Bonn.

Die von muslimischen Extremisten verübten Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York und Washington habe auch die Westeuropäer erkennen lassen, welche Werte sie zu verteidigen hätten. Seither fragten viele neu nach den Wurzeln ihrer Kultur und ihrer Religion. Das Gesicht Europas sei von christlich-jüdischen Traditionen bestimmt – von Klöstern, Hospitälern, Kirchen, Schulen, Wegkreuzen und Kapellen. Die Woche fange immer noch mit dem Sonntag, dem Tag der Auferstehung Christi, an, und das Kirchenjahr forme den Jahreslauf. Das habe auch Bedeutung für Menschen, die der Kirche nicht nahe stehen.

Christliche Werte hätten dem europäischen Kontinent «ein Gesicht» gegeben. Dazu gehörten das Verständnis der Natur als Schöpfung sowie das Bild vom Menschen, der als Gottes Gegenüber eine unantastbare Würde empfange. Daraus würden die Menschenrechte abgeleitet. Weber: «Die geistige und geistliche Entwicklung bis in die Gegenwart Europas ist nicht ohne das Christentum denkbar, denn die christliche Botschaft gibt Akzente, die der Entwicklung einer dem Menschen dienlichen Gesellschaft sehr förderlich sind.» Europa sei auch von religiöser Toleranz geprägt. Das heisse freilich nicht, dass man den eigenen Wahrheitsanspruch aufgebe, sondern andere respektiere und zum Dialog bereit sei. Laut Weber sind 75 Prozent der rund 500 Millionen Europäer Christen, bis zu acht Prozent Muslime und weniger als ein Prozent Juden. 17 Prozent seien konfessionslos.

Datum: 14.06.2011
Quelle: idea.de

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