Unternehmen mit Weltruf

Fehltage durch Mitarbeiterzufriedenheit vermeiden

Während Firmenchefs über zunehmende Mitarbeiterausfälle wegen Krankheit und Burnout klagen, hat das Schweizer Unternehmen Victorinox die Fehltage um 50% gesenkt.
Carl Elsener mit einem Victorinox Tachenmesser: Mehr als nur gute Qualität liefern.

Deutsche Arbeitnehmer fehlen offenbar immer häufiger wegen psychischer Krankheiten im Job. Nach einer Statistik der Techniker Krankenkasse (TK) stieg die Zahl der Fehltage wegen psychischer Erkrankungen seit dem Jahr 2000 um 75 Prozent, wie die «Bild»-Zeitung meldete. Für die Schweiz liegen keine genauen Zahlen vor. Dafür ein gutes Gegenbeispiel.

Alexander-Technik brachte die Wende

Auch für das Schwyzer Unternehmen Victorinox, das für sein Armeetaschenmesser Weltruf erlangt hat, waren Fehltage sowie psychische und körperliche Beschwerden ein Thema, das aber entschlossen angegangen wurde. Das Unternehmen, das auf christliche Werte auch im Umgang mit den Mitarbeitern setzt, wählte dazu die «Alexander-Technik» aus. Sie folgt einem einfachen Prinzip, wie Victorinox-CEO Carl Elsener am Samstag am KMU-Forum der Evangelischen Volkspartei (EVP) sagte. Sie lautet: «Wenn wir aufhören, das Falsche zu tun, geschieht das Richtige von selbst». Elsener referierte am 3. Mai am Victorinox-Firmensitz in Ibach bei Schwyz.

Die Folge waren neue Arbeitsplatzgestaltungen und vor allem regelmässige Pausen. Dreimal pro Tag wird die Arbeit in der Produktion für fünf Minuten unterbrochen. Diese Zeit wird mit Entspannungsübungen ausgefüllt, angeleitet durch die Abteilungsleiterinnen und -leiter. Die verblüffende Folge: Die Ausfalltage gingen um 50% zurück.

Grundsätze der Mitarbeiterpolitik

Zur Mitarbeiterpolitik des Unternehmens gehören eine Reihe weiterer Grundsätze und Massnahmen. Grundlage für die Mitarbeiterpolitik sind laut Carl Elsener Vertrauen und Respekt. Es gilt der Grundsatz «gleicher Lohn für gleiche Arbeit». Alle Mitarbeitenden werden am Unternehmenserfolg mit Gratifikationen beteiligt. Bereits seit 1954 gibt es eine Betriebskommission, die in Unternehmensentscheide einbezogen wird. Auch sozial hat Victorinox hohe Standards. Sie zahlt Kinderzulagen, die über dem Obligatorium liegen und betreibt sozialen Wohnungsbau, der den Mitarbeitenden zugute kommt. Ebenso betreibt das Unternehmen Anstrengungen, Menschen mit beschränkten Möglichkeiten und Ressourcen eine Arbeit zu geben. Pensionierte können sich weiterhin im Unternehmen engagieren, wenn sie wollen – und sie erhalten jedes Jahr ein Weihnachtsgeschenk.

Für CEO Carl Elsener ist klar: «Menschliche und fachliche Qualitäten der Mitarbeitenden und deren Zufriedenheit prägen unsere Produkte und unser Ansehen.» Die Grundlage dafür sind christliche Werte wie Glaubwürdigkeit, Offenheit, Vertrauen, Respekt und Dankbarkeit.

Datum: 07.05.2013
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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