Für betriebliche Bündnisse für Arbeit könnten die Kirchen Pilotfunktionen übernehmen. Grundsätzlich müssten sie sich wirtschaftlich genauso vernünftig verhalten wie andere Unternehmen, so Fetsch. Dies gelte vor allem dort, wo sie in Konkurrenz zu freien Anbietern stünden, etwa bei Krankenhäusern. Für falsch hält er es aber, Kindergärten zu schliessen, wie es ihm in Köln vor Augen geführt werde: “Die Kinder sind doch die Zukunft der Kirche.” Der bei der Leverkusener Bayer AG beschäftigte Arbeitsrechtler Prof. Heinrich M. Stindt forderte, die Situation nicht zu beschönigen, aber schonend mit den Mitarbeitern umzugehen. Zu viele kirchliche Arbeitgeber gingen von einem “Alles-oder-Nichts-Prinzip” aus: “Entweder ist jemand in Vollzeit tätig oder er ist gar nicht tätig”. Es müsste zu einem stärkeren Einsatz von Altersteilzeit, Teilzeitförderung und Telearbeit sowie Arbeitszeit- und Entgeltkorridoren bei zeitweise abgesenkten Vergütungen kommen, um die Kostenprobleme der Kirchen in den Griff zu bekommen. Falsch sei es, angesichts der jüngsten Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst gleich an Entlassungen zu denken, so Stindt. In der Wirtschaft gebe es Beispiele, wie man mit Personalüberkapazitäten umgehen könne, ohne Arbeitslosigkeit zu erzeugen. So habe die Volkswagen AG mit der Einführung der kollektiven Arbeitszeitverkürzung um 20 Prozent bei gleichzeitigem Verzicht auf Massenentlassungen Pionierarbeit geleistetAltersteilzeit, Telearbeit und Entgeltkorridore
Volkswagen geht mit gutem Beispiel voran
Datum: 24.02.2003
Quelle: idea Deutschland