Christlicher Familie droht Ausschaffung

Säugling Mose mit Mutter verhaftet

Der syrisch-kurdischen Familie Darwish, die in der Schweiz zum christlichen Glauben gefunden hat, droht die Ausschaffung. Gestern wurde im Morgengrauen die Mutter zusammen mit ihrem Säugling Mose verhaftet.
Mohammed und Fatima Darwish
Mose

Sechs Polizisten holten die Mutter Fatima und ihren sechs Wochen alten Mose im Asylantenheim Altstetten ab und brachten sie in Ausschaffungshaft, wie Daniel Zingg vom Aktionskomitee gegen die strategische Islamisierung der Schweiz berichtet. «Wir wurden wie Schwerverbrecher behandelt», sagte Vater Mohamed Darwish zum Vorgehen der Polizei in den frühen Morgenstunden vom 9. Juli. «Es war demütigend und entwürdigend, wie sie meine Frau festgenommen haben.» Die Polizei rechtfertigt ihr Vorgehen damit, dass sich die Mutter stark gewehrt habe.

«'Wo ist die Mama'?, fragen mich die Kinder dauernd.» Zur Familie gehören jetzt sechs Kinder. Vater Darwish wirkt zerstört, verängstigt und tief traurig. Noch im Pyjama und ohne Schuhe und Kleider sei seine Frau von der Polizei in den Polizeiwagen gezerrt worden. Den Säugling Mose habe die Polizei ohne Windeln und die dringend benötigte Milch einfach mitgenommen. Der Polizei habe er gesagt, sie solle ihn nach Syrien ausschaffen. «Dort sterbe ich wenigstens schnell». Aber nach Tschechien ins Gefängnis zurück gehe er nicht mehr. «Denn dort stirbt man langsam.» Fünf Monate waren sie dort als Familie widerrechtlich in eine kleine Zelle gesperrt worden. Nun soll die Familie wieder nach Tschechien ausgeschafft werden. Der Vater sorgt sich um den Verbleib seiner Frau und seinem kleinen Sohn, über die er keine Auskunft erhält.

Für Daniel Zingg, der sich für die Familie einsetzt, ist das Vorgehen der Behörden und der Justiz ein Skandal. Trotz Dublin-Abkommen könnte die Schweiz der kurdisch-christlichen Familie Schutz gewähren. In der Tschechei warte Gefängnis, in Syrien der sichere Tod auf die ehemals muslimische Familie, ist er überzeugt. Und: «Die Zeit drängt. Wir wissen nicht, wann die Polizei wieder in Altstetten auftaucht und den Rest der Familie festnimmt.»

Er setzt jetzt darauf, dass sich viele Personen direkt an Bundesrätin Simonetta Sommaruga wenden und sie bitten, der Familie Asyl zu gewähren. Er hat selbst einen offenen Brief an die Bundesrätin verfasst.

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Datum: 10.07.2012
Quelle: Position

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