Qumran-Forscher: Ungewöhnliches Grab gefunden

Höhlen bei Qumran

Qumran. In der israelischen Wüste hoffen mehrere Forschergruppen auf neue Erkenntnisse über das jüdische Leben vor 2.000 Jahren. Dabei ist das nordwestliche Ufer des Toten Meeres von besonderem Interesse. Bei der Siedlung Qumran entdeckte 1947 ein Beduine alte Schriftrollen und löste damit eine archäologische Sensation aus. Seither wurden in den Höhlen bei Qumran fast 900 Schriftrollen gefunden, darunter Abschriften aus der jüdischen Bibel. Sie belegen, dass biblische Texte zuverlässig überliefert wurden. Jetzt untersucht ein israelisches Team mit Spezialgeräten das Gebirge, um weitere Höhlen zu entdecken. Eine andere Gruppe unter Leitung von Prof. Randall Price (Texas/USA) gräbt direkt bei der Siedlung, wo frühere Untersuchungen auf grosse Hohlräume hindeuten. Dieses Team halte es für möglich, auf eine versteckte Bibliothek zu stossen, sagte der deutsche Qumran-Fachmann und Expeditionsteilnehmer Alexander Schick (Westerland).

Unterdessen rätseln andere Wissenschaftler über die Bedeutung eines ungewöhnlichen Grabes auf dem Friedhof von Qumran. Von den übrigen 1.200 Gräbern unterscheidet es sich durch Grösse und Anordnung. Einem Bericht der britischen Rundfunkanstalt BBC zufolge schliesst der Koordinator dieser Grabungsgruppe, Prof. Richard Freund (Hartford/USA), nicht aus, dass es sich um die letzte Ruhestätte des “Lehrers der Gerechtigkeit” handele, wie der Leiter der in Qumran ansässigen Essener-Partei genannt wurde. Ein anderer Wissenschaftler vermute, dass es sich um das Grab von Johannes dem Täufer handele, der möglicherweise der essenischen Gemeinschaft nahegestanden habe. Laut BBC steht allerdings nur fest, “dass nichts bewiesen ist”.

Datum: 02.09.2002
Quelle: idea Deutschland

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